Goch Phänomenal auf 16 Stationen

Goch · Die Arnold-Janssen-Schule hat bereits vor zwei Jahren die Ausstellung "Miniphänomenta" von der Universität Flensburg ausgeliehen. Jetzt haben Eltern 16 Stationen der Experimente in Eigeninitiative nachgebaut.

Staunend stehen einige Kinder um die Kugelrampe herum. Zwischen zwei Stäben scheint eine Kugel bergauf zu laufen. Die anderen stürzen sich auf die Kugelrallye, das Phasenpendel oder das Klopfophon. Der Forscherdrang bricht bei den Jungen und Mädchen durch, sie erzählen begeistert von ihren Erlebnissen.

Uni Flensburg leiht aus

Nachdem die Arnold-Janssen-Schule die Ausstellung "Miniphänomenta" bereits im Jahr 2008 von der Universität Flensburg ausgeliehen hat, besitzt sie jetzt ihre eigene. Die Uni Flensburg hatte in Anlehnung an die "Phänomenta", die ausschließlich für Erwachsene gedacht ist, interaktive Experimentierstationen für die Grundschule entwickelt.

In Deutschland kursieren bereits mehrere "Miniphänomenta". Bevor eine Schule die Stationen ausleihen kann, müssen sich ein bis zwei Lehrer in einem Seminar fortbilden lassen. Dort lernen sie die verschiedenen Stationen kennen und erhalten ein Buch mit Bauanleitungen für alle Stationen.

"Die Anleitungen sind alle gut beschrieben und die Eltern haben die Stationen zum Teil sogar besser nachgebaut", sagt Schulleiter Klaus Colter. Jede Station kostet zwischen 20 und 50 Euro, einen Teil finanzierte der Förderverein der Grundschule. In der Arnold-Janssen-Schule stehen aktuell 16 Stationen, Nummer 17 ist in Arbeit. Die Station "Magnetische Felder" konnte leider nicht nachgebaut werden.

Die Universität Flensburg hilft bei der Beschaffung der Materialien, zum Beispiel vermittelt sie Wärmeplatten. Die Kinder freut's, mit jeder Menge Spielfreude stürzen sie sich auf die Stationen. Ein Teil der Experimente steht draußen im Schulflur, der Rest ist in einem abgeschlossenen Klassenraum untergebracht. Bevorzugt diejenigen, bei denen mit Feuer, Wasser und Kleinteilen hantiert werden muss.

Getrennte Stationen

Jede Klasse hat in den vierzehn Tagen die Chance, die Experimente mehrfach auszuprobieren. Die Stationen im Schulflur jedoch sind die ganze Zeit über den Schülern zugänglich. "Der Entdeckertrieb wird bei den Kindern geweckt, wir geben ihnen weder eine Anleitung, noch die Lösung. Sie sollen untereinander diskutieren und kreativ ausprobieren", erzählt Colter. Einige Phänomene kennen die Kinder aus dem Alltag, in der Station "Blick in die Unendlichkeit" sieht man den Stoffleoparden unendlich oft. Genauso, als wenn die Badezimmerspiegel das eigene Gesicht mehrmals zeigen.

Es soll bei den Experimenten nicht um wissenschaftlichen Erklärungen gehen, schließlich sind es alles noch Grundschulkinder. Erkenntnis soll sein, wie die Phänomene sich auslösen lassen und wieso das geschieht. Tüfteln, knobeln und kreative Lösungen finden, das können sie jetzt schon — vielleicht werden aus ihnen ja später unsere großen Wissenschaftler.

(RP)
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