Goch Polders: 200 Jahre alter Familienbetrieb

Goch · Seit 35 Jahren leitet Malermeister Josef Polders die Geschicke des 200 Jahre alten Familienbetriebes. Mit Sohn Johannes steht die siebte Generation bereits in den Startlöchern. Tag der offenen Tür am 17. Mai anlässlich des Jubiläums.

 1945 hatte der Malerbetrieb Polders seinen Sitz an der Arnold-Janssen-Straße in Goch.

1945 hatte der Malerbetrieb Polders seinen Sitz an der Arnold-Janssen-Straße in Goch.

Foto: Privat

Über einen Mangel an feierlichen Anlässen kann sich Malermeister Josef Polders in diesem Jahr wahrlich nicht beklagen. Gerade 60 Jahre alt geworden, steht für den Gocher schon das nächste Jubiläum auf dem Programm: Seit 35 Jahren steht der Malerbetrieb Polders in seiner Verantwortung. Das 35-jährige Jubiläum nimmt der Gocher zum Anlass, am Samstag, 17. Mai, von 10 bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür in das Gocher Gewerbegebiet Süd einzuladen und zudem die mehr als 200-jährige Firmengeschichte zu zelebrieren.

 2002 zog der Betrieb um: Von der Arnold-Janssen-Straße ging's in das Gocher Gewerbegebiet Süd.

2002 zog der Betrieb um: Von der Arnold-Janssen-Straße ging's in das Gocher Gewerbegebiet Süd.

Foto: Privat

Josef Polders führt den Maler- und Lackiererbetrieb in der sechsten Familiengeneration. Sohn Johannes Polders (24) ist ebenfalls im Betrieb beschäftigt und wird ihn in den nächsten Jahren - dann in der siebten Generation - übernehmen. "Wir schätzen uns glücklich, in der Situation zu sein, einen Nachfolger zu haben", sagt Josef Polders, der seinen Sohn - seit kurzem selbst Malermeister - Stück für Stück in die Geschäftsführung einführt.

Zehn Mitarbeiter beschäftigt der Familienbetrieb, der Firmenslogan "Polders... mehr als Farbe" deutet auf das breite Angebotsspektrum der Gocher hin: Neben Maler- und Anstricharbeiten bietet der Betrieb unter anderem Unterstützung bei Wohnraum- und Fassadengestaltung, Bodenbelagarbeiten, Vergoldungen, Brandschutz und Schriftmalerei - im Fachgeschäft erwartet den Kunden kompetente Beratung.

In seinen 35 Jahren als Chef des Malerbetriebs konnte Josef Polders unzählige Aufträge entgegennehmen, zu denjenigen mit dem höchsten Erinnerungswert zählt wohl ein Auftrag, den der Gocher Familienbetrieb vor gut zehn Jahren annahm: Die neuen Fenster der Dresdner Frauenkirche wurden in Goch hergestellt, von der Firma Polders mit neuem Lack beschichtet und dann nach Dresden transportiert. 1,2 Tonnen Lack, erinnert sich Polders, haben er und seine Mitarbeiter damals verbraucht. "Das war schon außergewöhnlich. So einen Auftrag hat man nicht alle Tage", sagt der Malermeister.

Verändert habe sich in den 35 Jahren einiges, sagt der Chef: Die Sicherheitsvorkehrungen werden für die Maler immer besser, bei den Produkten setzen die Hersteller immer mehr auf lösemittelfreie Farben. "Ich glaube, dass es irgendwann gar keine Farben mit Lösemitteln mehr geben wird", sagt Polders. Gemischt werden die Farben in seinem Betrieb mittlerweile an einer "Farbtankstelle", einer computergesteuerten Mischanlage, die 80 000 Farbton-Rezepte kennt. Farbtöne lassen sich mit einem Scanner genau erkennen und exakt nachmischen. "Das war damals natürlich alles anders. Da hat der Geselle auf der Baustelle noch selbst Farben angerührt", sagt Polders. Schließlich seien auch die Verwaltungsaufgaben mittlerweile einfacher geworden, durch Computer und passsende Software-Programme.

Einfacher sei es in der Branche trotzdem nicht unbedingt geworden, denn die Kunden, die sind oft vorsichtiger als früher, holen mehrere Angebote ein und vergleichen, bevor sie einen Auftrag vergeben. "Das liegt sicher auch daran, dass der Stundenlohn heute viel höher ist als vor 35 Jahren", sagt Malermeister Polders.

Seit 2002 hat der Familienbetrieb seinen Sitz im Gocher Gewerbegebiet Süd an der Tichelstraße 1, zuvor war er an der Arnold-Janssen-Straße ansässig. Zum Tag der offenen Tür mit Jubiläumsfeier am Samstag, 17. Mai, sind alle Kunden des Betriebes sowie Interessierte von 10 bis 16 Uhr eingeladen. "Wir wollen den Kunden an diesem Tag auch in unserer großzügigen Fachausstellung unser Leistungsspektrum präsentieren", sagt Josef Polders. Verschiedene Aussteller werden vor Ort sein, um etwa Wischtechniken oder Wärmedämm-Verbundsysteme zu präsentieren. Eine Hüpfburg und Malaktionen sollen die kleinen Besucher unterhalten, Getränke und Snacks werden für einen guten Zweck verkauft. Und auch zwei Mitarbeiter sollen geehrt werden: Für 25 Jahre Betriebszugehörigkeit in dem 200 Jahre alten Gocher Familienbetrieb.

(RP)
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