Goch-Asperden Pralinen für die Backwaren-Expertin

Goch-Asperden · Die Bäckerei-Fachverkäuferin Anne Willemsen hat mit der Note 1,5 die Berufsschule abgeschlossen. Das Ziel der 21-jährigen Asperdenerin ist Filial- oder Bezirksleiterin.

 Von 6 Uhr bis 14 Uhr oder von 11 Uhr bis 18.30 Uhr verkauft Anne Willemsen in Marienbaum Brötchen, Brote, Torten und mehr.

Von 6 Uhr bis 14 Uhr oder von 11 Uhr bis 18.30 Uhr verkauft Anne Willemsen in Marienbaum Brötchen, Brote, Torten und mehr.

Foto: evers

Das gibt es auch nicht alle Tage. Ein Kunde war von der freundlichen Bedienung so angetan, dass er Anne Willemsen in ihrer Ausbildungszeit fast jede Woche eine Schachtel Pralinen schenkte. Die 21-Jährige hat im Juni 2014 ihre Gesellenprüfung als Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Fachbereich Bäckerei, bestanden. "Schon mit drei Jahren habe ich meine Mutter, die auch Bäckereiverkäuferin ist, stets begleitet", sagt sie. So wurde sie von Kindesbeinen an mit ihrem zukünftigen Beruf vertraut.

Anne Willemsen besuchte die Don-Bosco-Grundschule in Asperden und anschließend die Gesamtschule Goch bis zur 10. Klasse. Da sie 17 Jahre alt war und für ihre Ausbildung den Führerschein und ein Auto brauchte, besuchte sie ein Jahr das Berufskolleg Kleve in der Sparte Hauswirtschaft und Nahrung. Dann begann sie eine drei-jährige Lehre bei der Bäckerei Bröd'je-Backwaren GmbH in Kleve, Albersallee, wo auch ihre Mutter tätig war. Ihr Ausbilder war Dieter Schmidt. Im ersten Lehrjahr ging es zwei Mal wöchentlich zur Berufsschule nach Geldern, im dritten Lehrjahr dann einmal wöchentlich. Ins Berichtsheft mussten regelmäßig Wochenberichte geschrieben werden. Und es gab in jedem Ausbildungsjahr für jeweils eine Woche einen überbetrieblichen Lehrgang mit prüfungsspezifischen Themen in Moers.

Mit einem guten Ergebnis bestand Anne die Zwischenprüfung nach eineinhalb Jahren. In der Theorie musste sie die Fächer Produkt-, Waren- und Betriebshygiene, Zusammenstellung und Herstellung der Produkte, Mathematik und Ernährungslehre beherrschen. In der Praxis galt es, ein Verkaufsgespräch mit einem Prüfer, der als Kunde auftrat, zu führen, ferner eine Geschenk-Pralinenschachtel kunstvoll mit einer Schleife zu verzieren, Preisschilder zu schreiben und eine Snackplatte zu erstellen.

Bei der Gesellenprüfung, eineinhalb Jahre später, wurden die theoretischen Fächer der Zwischenprüfung um die Aufgaben Betriebswirtschaft, Betriebsorganisation und Verkaufsförderung erweitert. In der praktischen Prüfung musste eine Ablaufplan-Mappe angelegt werden, eine Rechnung war zu schreiben, ein Schaufenster zu erstellen sowie Preisschilder, Plakate und ein Straßenreiter zu gestalten und zu beschriften. Viel Geschick und Fantasie war gefragt, eine Tortenplatte, eine Snackplatte und einen Partykorb zu kreieren. Natürlich gehörte auch ein Verkaufsgespräch mit zur Gesellenprüfung.

Bei der Lossprechungsfeier in Xanten konnte die junge Bäckerei-Fachverkäuferin ihren Gesellenbrief entgegennehmen. Die Noten waren theoretisch eine Zwei und praktisch eine Drei. Auf dem Abschlusszeugnis der Berufsschule stand die Note 1,5. Jetzt hat die junge Gesellin zur Bäckerei Gerads in Marienbaum gewechselt, wo sie leckere Brote, gesunde Snacks, frisch belegte Brötchen, Kuchen und Torten verkauft. Ihre Arbeitszeit ist von 6 Uhr bis 14 Uhr oder von 11 Uhr bis 18.30 Uhr. Auf Dauer hat sie den Wunsch, Filialleiterin zu werden oder zur Bezirksleiterin aufzusteigen.

(RP)
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