Goch/Kevelaer Region wird wieder zum Nabucco-Land

Goch/Kevelaer · Eine enorme Logistik ist notwendig, ehe die Oper auf der Kevelaerer Hüls am 19. August über die Bühne gehen kann. 2013 war das Ensemble bereits im Gocher Stadtpark zu Gast und startete dort eine Freiluft-Konzerte-Reihe.

 So sieht die fast fertige Bühne aus, auf der Nabucco in Kevelaer auf der Hüls gegeben wird. Der Vorverkauf für das Event läuft.

So sieht die fast fertige Bühne aus, auf der Nabucco in Kevelaer auf der Hüls gegeben wird. Der Vorverkauf für das Event läuft.

Foto: paulis

Man kann es eine Opernaufführung unter freiem Himmel nennen. Man kann aber ebenso von einer sehr aufwendigen Produktion sprechen, für die am Freitag, 19. August, die Ballonwiese auf der Hüls eine Open-Air-Arena entsteht, deren Auf- und Abbau in nur 18 Stunden über die Bühne geht. Der Zeitplan:

8 Uhr: Zwei Sattelschlepper rollen zum Veranstaltungsort. Ihre Ladung: 170 Meter Bauzaun, Material für 120 Quadratmeter Bühnenfläche, Mannschafts- und Orchesterzelt, 1500 Stühle fürs Publikum sowie die Ton- und Lichtanlage - und das Bühnendach. Die etwa 15 Logistiker, die die gesamte Tournee begleiten und für Auf- und Abbau von Bühne, Zelten, Bauzäunen, Stühlen und Ton- und Lichtanlage verantwortlich sind, kümmern sich als Erstes um den Bühnenaufbau.

10 Uhr: Das Bühnendach wird auf vier großen Traversen in sechs Meter Höhe getragen. Zeitgleich wird im Backstage-Bereich das Garderobenzelt aufgestellt. Im 45-Grad-Winkel zur Bühnenvorderkante muss das überdachte Orchesterzelt platziert werden. Die Überdachung ist sehr wichtig, um die Instrumente vor Nässe oder anderen Witterungsschäden zu schützen.

12 Uhr: Jetzt müssen Bühne und alle Zelte aufgestellt sein: Denn dann reist der dritte Sattelschlepper an und bringt Bühnenbild und Dekorationen mit. Während das Bühnenbild entsteht, wird der Platz mit Bauzäunen eingegrenzt; mit der Bestuhlung wird langsam ebenfalls begonnen. Hierbei gibt es diverse Sicherheitsvorschriften zu beachten - wie zum Beispiel Abstände, Fluchtwege oder verschiedene Feuerschutzvorschriften.

13 Uhr: Die Abendkasse wird errichtet.

16 Uhr: Die Ensembleproben auf der fertig eingerichteten Bühne beginnen. Eventuell verpflichtete Statisten bekommen kurze Regieanweisungen.

19 Uhr: Jetzt müssen die Proben beendet sein, denn dann beginnt der Einlass für das Publikum. Während sich die Künstler ankleiden und ihre Masken auflegen, strömen nun bestenfalls immer mehr Gäste in das neu hergerichtete Open-Air-Theater. Es werden Programmhefte verkauft, und ein ortsansässiger Gastronom bietet seine Köstlichkeiten an.

20 Uhr: Die Vorstellung beginnt. Was jetzt nicht funktioniert, kann kaum noch nachjustiert werden.

22 Uhr: Direkt nach dem Ende der Vorstellung fahren die Künstler in ihr Hotel. Das kann schon mal Hunderte Kilometer weit entfernt sein, wie das Veranstaltungsbüro Paulis erklärt. Zeigleich beginnen die Techniker mit dem Abbau aller Dekorationen und Requisiten. Das kann bis zu drei Stunden dauern.

2 Uhr: Mitten in der Nacht präsentiert sich der Platz wieder besenrein und es gibt keinen Hinweis mehr auf die Veranstaltung zuvor. Die Logistiker und Techniker begeben sich in ihren Schlafbus, um sich einige Stunden zu erholen - bis es wenige Stunden später an anderem Ort wieder losgeht.

Tickets (44 bis 59 Euro): Kevelaer Marketing, Rathaus, 02832 122988 oder beim Veranstalter Paulis unter 0531 346372 sowie im Internet unter www.paulis.de.

(RP)
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