Goch Röchling-Gebäude in Goch abgerissen

Goch · In diesen Tagen reißt ein Bagger an der Pfalzdorfer Straße die Gebäude ab, in denen das Autohaus Röchling untergebracht war. Bis Ende Mai sollen die Arbeiten auf dem an die Kaserne angrenzenden Gelände abgeschlossen sein.

 Blick auf einen Teil des ehemaligen Röchling-Ensembles an der Pfalzdorfer Straße in Goch.

Blick auf einen Teil des ehemaligen Röchling-Ensembles an der Pfalzdorfer Straße in Goch.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Wo sich bis 2010 im Sonnenlicht zuweilen die Abdrücke neugieriger Väternasen abzeichneten, waren bis vor wenigen Tagen noch die Spuren bunt bemalter Kinderhände zu sehen. Zur Zeit des Autohauses Röchling befand sich hier, gleich an der Pfalzdorfer Straße, die sogenannte "Audi-Halle", in der die neuesten Modelle ausgestellt wurden. Nach der Insolvenz der Röchling-Gruppe, von der auch die Standorte in Goch und Kleve betroffen waren, standen die Gebäude im nordöstlichen Teil der Stadt dann leer. Im Jahr 2011 kaufte Goch das Gelände und gab Anfang 2012 bekannt, dass die Stadtbücherei, deren bisherige Unterbringung im Tertiarinnenkloster aus Platz- und weiteren Gründen enden sollte, künftig hier beheimatet sein würde.

"Geplant ist, übergangsweise in die Räume des ehemaligen Autohauses Röchling zu ziehen", so der Pressesprecher der Stadt Goch, Torsten Matenaers, damals. Und zur Einweihungsfeier gab es zahlreiche Aktionen für Kinder, unter anderem jenes Mal-Spektakel, dessen Folgen Vorbeifahrende auf den großen Schaufensterscheiben bewundern konnten.

Doch bis Ende Mai wird der Bagger, der sich seit Februar von hinten Stück für Stück durch die leer stehenden Gebäude frisst, auch der Kinder-Kunst ein Ende bereitet haben. "Wir haben lange gewartet, bis wir mit dem Abriss-Projekt begonnen haben. Schließlich kostet das Ganze auch eine Menge Geld", erklärt Gero von Guntlisbergen von der GO! - Die Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft. "Nach der öffentlichen Ausschreibung hat dann die Firma AVG den Zuschlag bekommen und uns versprochen, bis Ende Mai fertig zu sein", sagt Guntlisbergen und der daneben stehende Corne van den Brand, Mitarbeiter des Unternehmens, dessen Bagger laut rumpelnd den Rückbau der Gebäude vorantreibt, lächelt und ergänzt: "Vielleicht sogar schon ein bisschen eher." Auch Michael Sehnert, der im Namen der Firma Lindschulte für die Planung des Vorhabens zuständig war, nickt zustimmend. "Die Arbeiten kommen gut voran. Auf einem Hallendach haben wir im Vorfeld einige Asbestplatten entdeckt, aber das ist für die damalige Bauweise nicht ungewöhnlich und stellt uns auch jetzt vor keine besonderen Herausforderungen beim Abriss", so Sehnert.

Rund 17 000 Kubikmeter umbauter Raum werden auf einer Fläche von mehr als 3200 Quadratmetern abgerissen, acht AVG-Mitarbeiter kümmern sich darum. Betroffen sind einstige Ausstellungs-Hallen, Werkstatt-Hallen und eine weitere Halle, die einst als Aufbereitungshalle für die Fahrzeuge genutzt wurde. Lediglich die Räume, in denen jetzt die Stadtbücherei ihr Langzeit-Provisorium eingerichtet hat, werden vom einstigen Autohaus bleiben.

Bei den Maßnahmen handelt es sich um einen kleinen Teil des Großprojekts Umwandlung der Reichswaldkaserne in einen neuen Stadtteil. Denn das Gelände grenzt an den südlichen Zipfel der Kaserne und der Abriss gehört somit auch zur Erschließung der Neubaufläche.

(RP)
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