Goch Schlechte Noten für den Bahnhof Goch

Goch · Im aktuellen Stationsbericht des VRR schneidet auf der linken Rheinseite Goch bei den Haltepunkten am schlechtesten ab. Kritisiert werden vor allem die vielen Graffitis.

 Kein schöner Anblick: Die Graffiti auf den alten Hallen am Gocher Bahnhof. Wenn die Hallen abgerissen werden, verschwinden auch die Schmierereien.

Kein schöner Anblick: Die Graffiti auf den alten Hallen am Gocher Bahnhof. Wenn die Hallen abgerissen werden, verschwinden auch die Schmierereien.

Foto: Gottfried Evers

Der Bahnhof in Goch liegt nahe am Stadtzentrum. Das hat den Vorteil, dass die Haltestelle leicht zu erreichen ist. Nachteil ist, dass der Eindruck, den Besucher vom Bahnhofsgelände bekommen, auch gleich auf die gesamte City abfärbt. So gilt der Bahnhof gewissermaßen als Visitenkarte der Stadt.

Und eben mit dieser Visitenkarte hat der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) offenbar so seine Probleme. Beim jetzt vorgelegten Stationsbericht für das letzte Jahr schneidet Goch im Vergleich mit den anderen linksrheinischen Haltepunkten im Kreis Kleve am schlechtesten ab.

Während alle anderen Bahnhöfe das grüne Siegel und damit das Prädikat "akzeptabel" bekommen, landet Goch in der gelben Kategorie mit dem Prädikat "noch akzeptabel". Tröstlich kann für die Stadt immerhin sein, dass sich der Zustand am Bahnhof aus Sicht des VRR immerhin im letzten Jahr verbessert hat. 2013 landete Goch noch in der roten und schlechtesten Kategorie "nicht akzeptabel". Jetzt hat sich also offenbar einiges verbessert.

Schlechte Noten gibt der VRR dem Bahnhof Goch aber weiterhin im Bereich "Zugang zum Bahnhof". Hier wird die Sauberkeit als "noch akzeptabel eingestuft", für Verschmutzungen mit Graffiti gibt es hier aber die schlechteste Beurteilung. Im Bereich "Bahnsteig" haben die VRR-Tester wieder etwas Zweifel an der Sauberkeit und stufen Goch nur als "noch akzeptabel" ein.

Die schlechten Noten kann Stadtsprecher Torsten Matenaers nicht ganz nachvollziehen. "Wir haben nicht den Eindruck, dass es am Gocher Bahnhof besonders schmutzig ist oder es dort große Probleme mit Graffiti gibt." Die Stadt könne sich nicht erklären wie der VRR zu seinem Urteil kommt.

Die Stadt ist Eigentümer des Bahnhofsgebäudes, hier gebe es keine Graffiti, so Matenaers. Die sind dagegen deutlich am Stellwerk-Häuschen am Bahnübergang zu sehen. Auch auf den großen Hallen am Bahnhof haben sich unbekannte "Künstler" mit ihren Spray-Werken weithin sichtbar verewigt. Aus Sicht der Stadt gehören diese Bereiche nicht im strengeren Sinne zum Bahnhof.

Dass die Hallen am Bahnhof beschmiert seien, sei bekannt. "Doch hier ist beschlossen, diese Gebäude abzureißen", sagt Matenaers. Dann verschwinden auch die Graffiti. Was auf dem Gelände passieren soll, ist noch offen. Erst einmal soll es brach liegen. Das Grundstück gehört der Stadt.

Der VRR verweist darauf, dass er sich bei seinem Urteil auf mehrere Faktoren stützt, so Pressesprecher Holger Finke. Einmal kontrollieren viermal im Jahr Profitester des VRR die Bahnhöfe und dokumentieren ihre Beobachtungen - auch mit Fotos. Hinzu kommen noch Befragungen von Fahrgästen. Zudem gibt es für einige Haltepunkte auch so genannte Bahnhofspaten. Zu solchen Bahnhöfen gehören Kleve und eben auch Goch. "Bei diesen Bahnhofspaten handelt es sich um Privatpersonen, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernommen haben. In den Medien möchten sie nicht genannt werden", erläutert Finke. Diese Paten nutzen die jeweilige Station regelmäßig und melden Mängel, die ihnen auffallen, umgehend dem Bahnhofsmanagement.

Dass Goch so schlecht abschneidet, liegt vor allem an den Graffitis. "Die Verschmutzung mit Graffiti ist auch im Jahr 2014 die entscheidende Ursache für schlechte Bewertungen von Stationen. Diese Verunreinigungen tragen in den Augen der Fahrgäste erheblich zum negativ empfundenen Gesamtergebnis einer Station bei", so der VRR.

(RP)
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