Uedem Schon als Kind ein Händchen für Technik

Uedem · RP-Serie Gesellen: Als Innungszweiter bestand Jonathan Martens in diesem Jahr die Gesellenprüfung als Metallbauer, Fachrichtung Nutzfahrzeuge. In seiner Freizeit kickt er beim Uedemer SV und ist gern mit dem Motorrad unterwegs.

 Jonathan Martens arbeitet bei Anhänger Mölders in Uedem.

Jonathan Martens arbeitet bei Anhänger Mölders in Uedem.

Foto: EVERS

Am Anfang des dritten Ausbildungsjahres bei der Firma Anhänger Mölders OHG, Inhaber Andreas und Clemens Groterhorst, Bahnhofstraße 61 in Uedem, war für den jungen Metallbauer in der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau, Jonathan Martens, ein dreiwöchiges Auslandspraktikum in Finnland ein absolutes Highlight. Ende Januar 2014 bestand der heute 22-Jährige die Gesellenprüfung als Metallbauer, Fachrichtung Nutzfahrzeuge, mit der Gesamtnote 2 und wurde damit Innungszweiter. Bei der Lossprechungsfeier in Goch bekam er neben dem Gesellenbrief und dem Zeugnis ein Geschenk der Innung.

"Schon als Junge hatte ich eine Ader für die Technik und reparierte mein Fahrrad selbst", blickt der junge Geselle zurück. Vorbelastet für einen Handwerksberuf war er aber auch durch seine beiden Brüder, die Möbelschreiner und Sicherheitstechniker sind. Bevor aber die eigentliche Lehrzeit begann, standen zahlreiche Schulbesuche und Praktika an.

Es begann mit dem Besuch der Geschwister-Devries-Grundschule und Hanns-Dieter-Hüsch-Hauptschule in Uedem. Es gab jeweils ein Praktikum bei einem Zweiradmechaniker, in einer KFZ-Werkstatt und als Werkzeugmacher, gefolgt von drei Monaten im Berufskolleg Kleve in der Fachrichtung Metalltechnik. Bevor die endgültige Entscheidung als Metallbauer in der Fachrichtung Nutzfahrzeuge fiel, absolvierte Jonathan Martens ein Ausbildungsjahr im Fach Konstruktionstechnik und danach ein weiteres Jahr im Berufskolleg in der Fachrichtung Holztechnik. Sein Ausbilder in der Firma Anhänger Mölders war dann dreieinhalb Jahre der Meister Andreas Groterhorst. Bei der Zwischenprüfung waren in der Theorie Fragen über Maße, Toleranzen, Arbeitsabläufe, zum Beispiel bei Bohrungen, Schraubenangaben und Werkstoffkontrolle zu beantworten. In der Praxis war in einer Lehrwerkstatt ein Schraubstock zu fertigen, wobei alle handwerklichen Kenntnisse wie Feilen, Sägen, Schweißen, Bohren und Maßkontrolle zum Einsatz kamen.

Die Anforderungen bei der Gesellenprüfung waren schon anspruchsvoller. Zu den Fächern der Zwischenprüfung kam beispielsweise das Fach Pneumatik hinzu. Im praktischen Teil musste der angehende Geselle die Vorrichtung für einen Pneumatik-Zylinder für die Abzweigung eines Rollenförderbandes herstellen. "Dabei ist besonders zu beachten, dass sich beim Schweißen der Rahmen nicht verzieht", sagt er.

Während der Ausbildung besuchte Martens in der Abendschule einen Englischkurs, der zusammen mit seiner Ausbildung zum Realschulabschluss führte. "Wenn ich in diesem Berufszweig bleibe, würde ich die Ausbildung zum Techniker anstreben", glaubt der Innungszweite, der in seiner Freizeit beim Uedemer SV Fußball spielt und gerne Motorrad fährt.

Sonst ist seine Welt die Montage von LKW-Ladekranen und Abrollkippern, worauf sich die Firma Anhänger Mölders in Uedem spezialisiert hat. Die Meisterwerkstatt rüstet die Fahrzeuge nach den Wünschen der Kunden aus.

(RP)
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