Goch "Schon mein Opa war Dachdecker"

Goch · RP-Serie "Unsere Gesellen": Die RP stellt in loser Folge junge Gesellen aus dem Nordkreis vor. In Teil 2 geht es um Peter Smits aus Goch, der eine Ausbildung zum Dachdecker gemacht hat und bald die Meisterprüfung beginnen möchte.

 Der 19-jährige Peter Smits möchte in ein oder zwei Jahren mit der Meisterprüfung beginnen.

Der 19-jährige Peter Smits möchte in ein oder zwei Jahren mit der Meisterprüfung beginnen.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Im achten Schuljahr schwankte sein Berufswunsch noch zwischen Schreiner und Dachdecker. "Mein Opa war Dachdecker und als ich vier Jahre alt war, wurde zuhause eine Halle gebaut und ich war schon immer dabei", erzählt der heute 19-jährige frisch gebackene Geselle Peter Smits aus Goch-Hassum.

Nach dem Besuch der Grundschule Don-Bosco in Asperden und der anschließenden Hauptschule St. Martin in Pfalzdorf absolvierte er zunächst ein dreiwöchiges Praktikum in der Schreinerei Diebels in Goch. Dann schnupperte er zwei Wochen als Praktikant bei der Bedachungsfirma Go Be in Goch-Asperden rein und entschied sich für den Beruf des Dachdeckers. "In der Lehrzeit sind mir nach vier Wochen ein halbes Paket Dachziegel auf den Kopf gefallen", blickt er zurück.

Zwei Jahre war er in diesem Unternehmen in der Ausbildung, bis die Firma Insolvenz anmeldete. Sein letztes Lehrjahr konnte er bei der Firma Tönisen in Goch-Kessel fortsetzen. Dort war der Meister Stefan Stockmans sein Ausbilder. Die Berufsschule besuchte Smits in Geldern, im ersten Ausbildungsjahr zweimal wöchentlich und im zweiten und dritten Jahr einmal in der Woche. In den drei Jahren entstanden zwei umfangreiche Berichtshefte, denn jeden Tag mussten die Tätigkeiten eingetragen werden.

Bei der Zwischenprüfung galt es, die bisher erworbenen theoretischen und praktischen Fähigkeiten nachzuweisen. Theoretische Themen waren beispielsweise die verschiedenen Tätigkeiten am Dach, so am Steildach oder Abdichtungen am Flachdach, ferner Fassadenarbeiten mit Schiefer und Zink am Giebel. In der Praxis musste an einer vorhandenen Unterkonstruktion eine Kehle angefertigt werden. Es war ein Lüfter in ein Flachdach einzubauen oder mit Schiefer seitlich am Kamin eine altdeutsche Deckung herzustellen.

Bei der Gesellenprüfung gab es die gleichen theoretischen Themen wie bei der Zwischenprüfung, jedoch erweitert durch die Fächer Wirtschaft und Soziales. Anstelle eines Gesellenstückes waren vier Arbeitsproben zu absolvieren. Bei einem Steildach musste am Kamin seitlich und kopfseitig ein Bleianschluss erstellt werden, Schiefer musste bearbeitet und angebracht werden, am Flachdach waren Innen- und Außenecken mit dem Heißluftschweißgerät abzudichten und mit Zink ein Notüberlauf zu löten. Die Prüfungen waren in der ÜBL-Werkstatt in Geldern.

Im Juni 2014 bestand Peter Smits vor der Dachdecker-Innung des Kreises Kleve mit der Gesamtnote drei die Gesellenprüfung. Er hat den Wunsch, in ein oder zwei Jahren mit der Meisterprüfung zu beginnen. Der Schwerpunkt der Tönisen Bedachung GmbH mit rund 50 Mitarbeitern liegt in Industriebauten mit Kunden in ganz Deutschland und in den Niederlanden. Sie führt auch Aufträge, wie Reparaturen bei Dach- und Sturmschäden, im ganzen Kreisgebiet aus.

Der junge Geselle Peter Smits ist außerdem noch Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Goch-Hassum und spielt zum Spaß gerne Fußball.

(RP)
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