Goch/Weeze Seminar zum Thema Männertag

Goch/Weeze · Organisations-Coaching, ein Kreativ-Künstler und ein lebensgroßer Weckmann: Das war nur ein Teil des großen Programmes, dass die Gleichstellungsbeauftragten aus Goch und Weeze organisiert haben.

 Männertag der Gleichstellungsbeauftragten mit dem großen Weckmann, Benno van Aerssen, Bäcker Joachim Reffeling (links), Nicola Roth und Friederike Küsters (rechts).

Männertag der Gleichstellungsbeauftragten mit dem großen Weckmann, Benno van Aerssen, Bäcker Joachim Reffeling (links), Nicola Roth und Friederike Küsters (rechts).

Foto: G. seybert

"Der Internationale Männertag ist am Sonntag, 19. November. Angesichts dessen wollten wir eine Veranstaltung organisieren, die Männern gefällt, aber nicht männerspezifisch ist", verriet Friederike Küsters, die Gocher Gleichstellungsbeauftrage. Ihre Weezer Kollegin Nicola Roth führte weiter aus: "Leider wird eine Gleichstellungsbeauftragte immer noch als Frauenbeauftragte wahrgenommen. Um das zu ändern haben wir zusammengearbeitet, um für diesen Männertag etwas zu organisieren."

Aus diesem Ansatz entstand das Ideenfindungs- und Kreativitätscoaching-Seminar auf Schloss Wissen, das am Sonntag von Innovationskünstler Benno van Aerssen abgehalten wurde. "Die Menschen müssen entdecken, dass die Ideen die sie brauchen, längst in ihnen sind. Wir müssen uns wiederholen, was wir verloren haben", erklärte van Aerssen. "Ich bringe nicht zwingend etwas Neues bei, sondern hole hervor, was die Menschen schon längst in sich tragen." Dazu gehörten verschiedene Kreativ- und Konzentrationsmaßnahmen, um auf einfache Art zu neuen Einsichten zu kommen. Querdenken, Sprungworte und noch einige Schlagwörter mehr begleiteten die rund 50 anwesenden Männer bei dem Programm. Es gab Organisations- und Gemeinschaftsübungen sowie generelle Erklärungen über die kulturelle Befindlichkeit. "Denn gerade in konservativen deutschen Betrieben hat man schon mal leicht Angst vor Innovation", so Benno van Aerssen. "Es ist sehr interessant, welche Ideen da vermittelt werden. Es gibt einige Sachen, an die man selber nicht gedacht hätte, obwohl sie ja so einfach sind", meinte Teilnehmer Rolf Hörster aus Weeze. Hans-Peter Kempkes aus Goch gefiel, "dass man hier gezeigt bekommt, wie man auf andere Art auf Probleme reagieren kann. Die verschiedenen Blickwinkel, die hier vermittelt werden, das ist klasse." Auch Mitorganisatorin Nicola Roth freute sich über die Resonanz, "denn Ideensuche ist ein Thema, das uns alle betrifft. Stillstand bringt Rückschritt."

Doch nicht nur allein der Sonntag stand ganz im Zeichen der Männer, auch die zwei Wochen zuvor. Fotografie Pöppel gestaltete ihr Schaufenster passend. Schuhgeschäft Bauer in Weeze präsentierte nicht nur eine besondere Auslage, sondern gab auch Rabatt auf Herrenschuhe. Darüber hinaus sorgten für das Gelingen des Männertages auch verschiedenste Helfer. Die Sparkasse und Stadtwerke unterstützen das Projekt. Bäckerei Reffeling schuf einen lebensgroßen Weckmann, der von den Teilnehmern gegessen wurde. Aus der Metzgerei des Petrusheims gab es auch noch Leckeres für die Mittagpause, während seinerseits Spenden für das Heim gesammelt wurden, "denn nicht allen Männern geht es so gut, wie denen hier", so Roth. Abschließend begleitete noch die so genannten "Männerblumen" des Hagebaumarkts Swertz aus Goch den Männertag: kleine Kakteen. Eine große Menge von diesen gab es, von denen sich die Teilnehmer jeweils eine mitnehmen konnten. Doch die pieksenden Pflanzen als "Männerblumen" zu bezeichnen, ist das denn politisch korrekt? "Aber ja", erklärte Nicola Roth. "Denn Kakteen müssen ja auch gegossen werden und fangen dann an zu blühen!"

(RP)
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