Uedem "Seriosität" gegen "Lachnummer"

Uedem · Amtsinhaber Rainer Weber ist gestern offiziell in den Wahlkampf gestartet. Er wird von der CDU unterstützt und will mit einer hohen Wahlbeteiligung auch dafür sorgen, dass der verrückte Puppenspieler Heinz Bömler ausgebremst wird.

 Rainer Weber (2.v.l.) tritt am 13. September für die Uedemer CDU an.

Rainer Weber (2.v.l.) tritt am 13. September für die Uedemer CDU an.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

Eigentlich wollte Rainer Weber zu seinem Herausforderer Heinz Bömler nur einen Satz sagen: "In Uedem gibt es mehr Themen als Märchenstadt und Tourismus", meinte der Bürgermeister, der dann aber doch direkt nachlegte und den verrückten Puppenspieler ins Visier nahm, der bekanntlich für die SPD in Uedem antritt.

Er nehme es Bömler übel, dass dieser die Arbeit von Politikern und Verwaltung mit Kasperletheater vergleiche. Ihn freue es, dass Dr. Barbara Hendricks (SPD) hier klare Worte gefunden und deutlich gesagt habe, dass das eine Abwertung der Abgeordneten sei. Übel nimmt Weber seinem Herausforderer auch, dass er diese Dinge auch noch einmal wiederholt habe.

Er wundere sich auch darüber, wenn Heinz Bömler verbreite, bei einer geringen Wahlbeteiligung würden seine Chancen steigen und die SPD gleichzeitig propagiere, dass sie auf eine hohe Wahlbeteiligung hoffe.

Keine Frage also. "In Uedem wird viel über das Thema gesprochen und deshalb bekomme ich auch großen Zuspruch", sagt Weber, der gestern im Bürgerhaus offiziell in den Wahlkampf startete und dabei auch die CDU hinter sich weiß, die ihn mit großer Mehrehit nominiert hat. "Wir als CDU wollen verhindern, dass Uedem zu einer Lachnummer wird", hieß es gestern mit Blick auf Bömler.

Dessen Konterfei hing direkt vor dem Bürgerhaus. "Heinzigartig" lautet Bömlers Motto, der auf dem Plakat gleich ein ganzes Füllhorn voll "Glück" ausschüttet.

Webers Plakate sollen sich ab Montag deutlich davon absetzen. Der Bürgermeister setzt im Wahlkampf auf Seriosität, Verlässlichkeit und Bürgernähe. Das soll auch das Motto "Nah am Menschen - gemeinsam für Uedem" deutlich machen. "Denn es geht nur gemeinsam, gerade in einer kleinen Kommune ist das Miteinander sehr wichtig", sagt Weber. Familienfreundlichkeit, Förderung der Wirtschaft, solide Finanzen sind nur einige Schlagworte, die er als Aufgaben für die Zukunft nannte.

Weber verwies darauf, dass Uedem sich wirtschaftlich bestens entwickelt habe. In den letzten sechs Jahren seien 300 neue Arbeitsplätze entstanden, seit seinem ersten Amtsantritt vor elf Jahren sogar 500. Die Gewerbesteuer habe sich gleichzeitig von 2,1 Millionen auf rund vier Millionen Euro erhöht. Diese gute Ausgangslage ist für ihn auch der Grund, nichts an den Steuersätzen zu verändern, obwohl die fiktiven Hebesätze des Landes viel höher liegen, was die Gemeinde ausgleichen muss. "Denn wir wollen mit niedrigen Steuern auch Anreize für Bürger und Gewerbetreibende liefern", sagt er.

Während die Wirtschaft boomt, bedauert er, dass die Einwohnerzahl von Uedem gesunken ist. Das liege daran, dass dringend Bauland fehle. Dafür werde er sich einsetzen. Ebenso seien Anstrengungen notwendig, um den Einzelhandel zu stärken und neue Geschäfte nach Uedem zu holen. Als kleines Vorbild gilt hier Weeze. Doch das gestaltet sich schwierig. Weiter wünsche man sich einen Drogeriemarkt, doch für den fehle ein Angebot mit entsprechender Fläche, sagte Weber, der im Wahlkampf tatkräftig von der CDU unterstützt wird, obwohl er kein Mitglied ist. Dabei soll es auch erst einmal bleiben.

(RP)
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