Goch Siemens baut in Tirsan-Halle Waggons

Goch · Der DAX-Konzern sucht an seinem neuen Standort in Goch dringend nach neuen Mitarbeitern – offene Stellen gibt es für Schlosser, CNC-Fräser, Schweißer und Industriemechaniker. Geplant ist die Produktion im Drei-Schicht-Betrieb.

 Produktionsleiter Bernd Niesel in der Gocher Waggonproduktion.

Produktionsleiter Bernd Niesel in der Gocher Waggonproduktion.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Der DAX-Konzern sucht an seinem neuen Standort in Goch dringend nach neuen Mitarbeitern — offene Stellen gibt es für Schlosser, CNC-Fräser, Schweißer und Industriemechaniker. Geplant ist die Produktion im Drei-Schicht-Betrieb.

 Blick in die Siemens-Produktionshalle an der Siemensstraße im Gocher Industriegebiet West.

Blick in die Siemens-Produktionshalle an der Siemensstraße im Gocher Industriegebiet West.

Foto: Klaus Dieter Stade

Zuerst waren es nur Gerüchte, doch in der einstigen Tirsan-Halle an der Siemensstraße wird tatsächlich wieder produziert. Und zwar von Siemens. Im Frühjahr hatte die Rheinische Post exklusiv darüber berichtet, dass eines der weltweit größten Elektronik-Unternehmen sich für die damals von Kässbohrer noch als Showroom genutzte Halle im Gocher Industriegebiet interessierte. Doch sowohl bei Siemens, als auch bei Kässbohrer, beides deutsche Traditionsunternehmen mit einer Gründungsgeschichte, die bis ins 19. Jahrhundert hineinreicht, gab man sich zugeknöpft.

"Es gibt Gespräche", hieß es knapp beim Fahrzeughersteller, "über Details können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen" beim DAX-Konzern. Das war im März. Seitdem ist mehr als ein halbes Jahr vergangen und jetzt öffnete Produktionsleiter Bernd Niesel als Mieter erstmals die Türen und zeigte: dort, wo Tirsan draufstand, ist Siemens drin.

"Gerade ging die erste Lieferung nach Krefeld-Uerdingen, und zwar just-in-time per Lkw. Es klappt also alles ganz hervorragend am neuen Standort", verkündete Georg Lohmann, Pressesprecher von Siemens in der Region NRW. Die Nähe zur Autobahn war von Anfang an ein Standortfaktor für die Ansiedlung und seit dem 4. November, seit dem ersten Tag der Produktion also, zeigt sich, dass alles genau so funktioniert wie vorgestellt.

Die Zuliefererbetriebe bringen das Rohmaterial über die A 57 ins Gocher Industriegebiet, hier wird es weiter verarbeitet und dann geht es für das fertige Produkt wieder per Lkw auf die Straße Richtung Krefeld. Denn hier befindet sich der Sitz des Werkes von Siemens Mobility. Rund 2000 Mitarbeiter sind dort damit beschäftigt, Schienenfahrzeuge und elektrische Komponenten zu entwickeln und herzustellen. Und die vorgefertigten Seitenwände sowie Dächer für sämtliche Nahverkehrsfahrzeuge von Siemens stammen ebenso wie die Teile für die Untergestelle dieser Fahrzeuge seit einigen Wochen aus Goch.

"Derzeit beschäftigen wir hier 35 Arbeiter in einer Frühschicht. Das Ziel sind allerdings rund 100 Mitarbeiter in einer dreifachen Schicht", sagt Lohmann über die Pläne. Gebraucht werden insbesondere noch "Schlosser, Industriemechaniker, CNC-Fräser und Schweißer", so der Pressesprecher über die offenen Stellen. Möglichst bald solle das Personal aufgestockt werden, denn aktuell handele es sich um eine "Rumpftruppe", die den "Hochlauf der Anlage" organisiere.

Während in anderen Sparten des Konzernriesen Stellen gestrichen werden sollen (zum Beispiel in der Energiesparte), sucht Siemens für Goch händeringend nach fähigen Mitarbeitern. Denn um den Sektor "Infrastruktur & Städte" ist es derzeit offenbar gut bestellt. Die anderen drei Geschäftsfelder von Siemens lauten "Industrie", "Medizintechnik" und "Energie". "Wir wollen so schnell wie möglich 100 Prozent fahren, damit sich auch logistisch alles einspielt", erklärt Lohmann.

(RP)
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