Goch Sommerkirmes - und Goch dreht durch

Goch · Mit dem Fassanstich durch die stellvertretende Bürgermeisterin Gabi Theissen ist die Sommerkirmes 2015 offiziell eröffnet worden. Den größten Nervenkitzel bietet das "Big Monster". Heute Familientag, Feuerwerk am Dienstagabend.

 Goch dreht durch - in diesem Fall auf dem "Breakdance".

Goch dreht durch - in diesem Fall auf dem "Breakdance".

Foto: Gottfried Evers

"Gabi, hau rein!" In Goch wird nicht lange um den heißen Brei herum geredet, wenn es um das erste Kirmesbier des Jahres geht. Mit dem Fassanstich hat die stellvertretende Bürgermeisterin Gabi Theissen die Sommerkirmes 2015 offiziell eröffnet. Fünf Schläge benötigte sie, bis das Helle sprudelte und gemeinsam von ihr wie dem Vorsitzenden des Schaustellerverbandes Kleve-Geldern, Dirk Janssen, an die wartenden Gäste verteilt werden konnte. Bei hochsommerlichen Temperaturen nahmen nicht nur die Schützen, die zuvor im vollen Ornat durch die Weberstadt gezogen waren, die Gelegenheit zur Abkühlung dankend an. Auch unzählige Bürger waren am Samstagnachmittag am Gocher Markt, um gemeinsam die diesjährige Kirmes zu eröffnen.

Der Fassanstich und der anschließende Rundgang über die Kirmes gehören mittlerweile dazu wie Bratwurst und Zuckerwatte. Einzig der Crepes-Stand wird in diesem Jahr fehlen. Der war am Mittwoch in der Daimlerstraße gestohlen worden - die Polizei bittet nach wie vor um Hinweise. Und während zumindest dessen rechtmäßiger Besitzer gehörig geflucht haben dürfte, nahmen manch Kirmesbesucher selbst das schon am Samstag mit Humor. So sind sie eben, die Gocher.

 Startschuss für die Kirmes: Gabi Theissen zapft das erste Kirmesbier.

Startschuss für die Kirmes: Gabi Theissen zapft das erste Kirmesbier.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Insgesamt neunmal im Jahr feiern die Weberstadt und ihre Gemeinden Kirmes. Die Sommerkirmes, traditionell am Wochenende nach dem 24. Juni, ist dabei die mit Abstand beliebteste und größte. "Tradition ist eben besser als jeder Trend", meinte Schausteller Dirk Janssen. Und das bewahrheitet sich jedes Mal auf's Neue. "Die ganze Familie soll und kann sich auf der Gocher Sommerkirmes wohlfühlen", sagte Gabi Theissen zur Eröffnung. Dafür wurden sogar die Bauarbeiten auf der Steinstraße so weit zurückgebaut, dass sie die Kirmes nicht mehr behindern. Einzig die Schützen mussten bei ihrem Umzug eine andere Route wählen, als sonst.

In diesem Jahr kommt das Volksfest durchaus mit einigen Blickfängen daher. Wie das "Big Monster" mit seinen Krakenarmen und 22 Meter Durchmesser. Ebenfalls nichts für schwache Mägen dürfte der "Breakdance" sein. Als besonderer Publikumsmagnet aller Muskelprotze und solcher, die es noch werden wollen, entpuppte sich dabei aber ein echter Klassiker: "Hau den Lukas" zieht anscheinend auch im Jahr 2015 noch, um die Angebetete zu beeindrucken.

Ansonsten findet man in diesem Jahr neben den zahlreichen Essens- und Verkaufsständen auch Klassiker wie Kinderkarussell, Autoscooter und eine Mini-Eisenbahn. In die schrille (und vor allem bunte) Welt der 70er-Jahre geht es mit dem dem Laufgeschäft "Psychodelic", hoch in die Lüfte mit den Riesen-Trampolins. Wie die stellvertretende Bürgermeisterin treffend formulierte: Für die ganze Familie eben.

Am Montag ist für eben jene Familien ein eigener Tag eingerichtet worden. Dabei locken vergünstigte Preise und Sonderangebote. Den großen Abschluss der Kirmes gibt es am Dienstag: Gegen Einbruch der Dunkelheit wird dann das Höhenfeuerwerk über der Stadt abgeschossen. Gegen 23 Uhr sollte man einen guten Platz gefunden haben, denn auch beim Besucherandrang zählt das Feuerwerk zu den Höhepunkten der gesamten Kirmestage. Man mag vielleicht nicht die selbe Anzahl an Fahrgeschäften haben, wie in der Nachbarstadt Kleve, meinen die Schausteller. Dafür sei die Atmosphäre in der oft bemühten Miteinanderstadt Goch eine ganz besondere. An der Kirmes im Herzen der Stadt kommt derzeit einfach niemand vorbei. Das Kirmesbier schmeckt eigentlich überall - für Gocher natürlich aber nirgendwo so gut wie in der Weberstadt. Wenn dann auch noch der Crepes-Wagen auftauchen sollte, hat selbst dieses Kapitel der Sommerkirmes 2015 ein gutes Ende genommen.

(RP)
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