Goch Spatenstich für neue Kardiologie

Goch · Das Marienhospital Kevelaer wird um eine Abteilung für Herzerkrankungen erweitert. Rund zwei Millionen Euro werden dafür investiert. Die Verantwortlichen sehen das auch als ein Signal für den Krankenhaus-Standort.

 Gute Laune beim ersten Spatenstich für die neue Kardiologie: Pastor Rolf Lohmann, Regionadirektor Philipp Kehmeier, der technische Leiter Rudolf Lehmann, Geschäftsführer Bernd Ebbers und der Aufsichtsratsvorsitzende Wilfried Jacobs (v.l.).

Gute Laune beim ersten Spatenstich für die neue Kardiologie: Pastor Rolf Lohmann, Regionadirektor Philipp Kehmeier, der technische Leiter Rudolf Lehmann, Geschäftsführer Bernd Ebbers und der Aufsichtsratsvorsitzende Wilfried Jacobs (v.l.).

Foto: Markus van Offern

Herzpatienten müssen in der Umgebung oft weite Wege auf sich nehmen. Gleichzeitig nehmen die Herz-Kreislauferkrankungen zu. Die Fallzahlen steigen. Das war für die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft der Anlass für die Entscheidung, eine Kardiologie am Kevelaer Marienhospital einzurichten. Eine ähnliche Initiative gibt es bekanntlich im Gelderner Krankenhaus, wo die Kardiologie ausgebaut werden soll.

Bei Herzerkrankungen seien kurze Wege wichtig, damit schnell geholfen werden kann, erläuterte der Aufsichtsratsvorsitzende der Trägergesellschaft Wilfried Jacobs gestern, als mit dem ersten Spatenstich symbolisch die Arbeit am neuen Projekt aufgenommen wurde. Wunsch aller Beteiligten ist, dass der Bau jetzt zügig voranschreitet. Ziel ist, dass im November bereits die ersten Patienten behandelt werden können.

Jacobs führte aus, dass man sich nicht vor der politischen Aussage fürchte, dass kleinen Krankenhäuser nicht überleben. "Es liegt nicht an der Größe einer Einrichtung, ob sie überlebt, überleben werden die Häuser, die Körper und Geist ansprechen." Wer eine gute Zuwendung zum Patienten habe, der habe auch gute Zahlen. Kevelaer biete da als Wallfahrtsort die ideale Basis, um medizinische Versorgung und menschliche Zuwendung zu verbinden. Der Ausbau sei auch ein deutliches Zeichen, dass man den Standort Kevelaer erhalten und langfristig sicher will. Zwei Millionen Euro werden dafür investiert.

"Wir sehen eine Versorgungslücke, die wir schließen möchten", so Bernd Ebbers, Geschäftsführer der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft. "Das betrifft sowohl den ambulanten als auch den stationären Bereich."

Der Standort Kevelaer biete sich für eine kardiologische Abteilung an, da ergänzende Leistungsangebote und medizinische Infrastrukturen bereits vorhanden seien: Im Marienhospital gibt es eine Abteilung für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Angiologie, eine Gefäßchirurgie und eine Neurologie. "Durch die Etablierung einer Kardiologie ermöglichen wir die Behandlung von Gefäßkrankheiten für den südlichen Kreis Kleve aus einem Guss", meint Professor Dr. Stefan Schuster, Chefarzt der Kardiologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. "Im Notfall können Herzinfarkte vor Ort behandelt werden, so dass den Patienten lange und gefährliche Wege zur nächsten kardiologischen Klinik erspart bleiben", ergänzt Oberarzt Dr. Norbert Bayer, der die kardiologische Versorgung am Marienhospital federführend aufbauen wird. Wie viele Ärzte für die neue Abteilung eingestellt werden, ist noch offen.

Die Anschaffung eines Linksherzkatheter-Messplatzes für das Marienhospital - ein Herzstück der neuen kardiologischen Abteilung - ist Bestandteil eines umfassenden Investitionspaketes, mit dem das Katholische Karl-Leisner-Klinikum in den Jahren 2015 und 2016 mehr als 3,5 Millionen Euro in modernste Technik investiert.

Der Neubau entsteht als Anbau im Erdgeschoss. Technik und Verbindungsgänge zwischen den bestehenden Bauabschnitten werden eine Etage tiefer untergebracht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort