Goch Spatenstich zur "Kasernenbebauung"

Goch · Mit den Kanalarbeiten zur Erschließung des neuen Baugebiets an der Pfalzdorfer Straße wurde begonnen, 40 Grundstücke stehen im ersten Bauabschnitt zur Verfügung. Stadt will noch vor Weihnachten Kaufangebote verschicken.

 Die Bagger haben ihre Arbeit auf dem Kasernengelände schon aufgenommen, die Männer an den Spaten schaufeln nur für die Symbolik. Auf dem Bild von links: Corné van den Brand (AVG), Wolfgang Jansen (GO!), Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Stadtbaurat Klaus Krantz.

Die Bagger haben ihre Arbeit auf dem Kasernengelände schon aufgenommen, die Männer an den Spaten schaufeln nur für die Symbolik. Auf dem Bild von links: Corné van den Brand (AVG), Wolfgang Jansen (GO!), Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Stadtbaurat Klaus Krantz.

Foto: Gottfried Evers

Die Anlieger wissen es schon ein paar Tage, denn seit Anfang der Woche ist ein Teil der Pfalzdorfer Straße gesperrt. In dem Bereich stehen Kanalarbeiten für das künftige Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Reichswaldkaserne an. Gestern war symbolischer Spatenstich für das Projekt. "Ein ganz großer Tag für Goch", befand der neue Bürgermeister Ulrich Knickrehm. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft werde getan - immerhin sollen Häuser für etwa 1000 Menschen entstehen. 400 Wohneinheiten sind geplant, gebaut wird in mehreren Abschnitten. Zunächst geht es um 40 Baugrundstücke, für die es reichlich Interesse geben soll.

"Wir werden jetzt mit der Vermarktung beginnen; noch vor Weihnachten gehen Briefe an diejenigen raus, die sich auf eine Liste haben setzen lassen", erklärte Wolfgang Jansen von den Vermögensbetrieben. Diejenigen, die sich zuerst gemeldet hätten, würden auch vorrangig berücksichtigt. Es könne sich aber weiter jeder bewerben, schließlich folgen weitere Bauabschnitte.

Ein Mitarbeiter der Firma AVG, die für die Erdarbeiten zuständig ist, berichtete, zunächst werde eine bituminierte Erschließungsstraße angelegt, die von der Pfalzdorfer Straße auf das Gelände führt und den Bauverkehr aufnehmen soll. Wenn sich einige Bauherren schnell entschließen, eine der 400 bis 500 Quadratmeter großen Parzellen zu erwerben, könne bereits im Frühjahr gebaut werden. Vermutlich im Sommer - dann, wenn der Grundwasserspiegel möglichst tief steht - werde auch der 1,6 Hektar große See angelegt. Der hat, wie Jansen sagt, eine "organische Form", und zwar eine mit möglichst "langer Uferkante", wie Stadtbaurat Klaus Krantz betont. Denn viele Interessenten wünschen sich ein Wassergrundstück, der See macht schließlich den besonderen Reiz des Baugebiets aus. Um nicht leer zu laufen, wird die Wasserfläche, die bis zu 1,50 m tief sein wird, nach unten abgedichtet.

Da es in späteren Bauabschnitten auch Doppelhäuser und Geschosswohnungsbau geben wird, stehen Grundstücke von 300 bis 1000 Quadratmetern zur Verfügung. Sie kosten - voll erschlossen - 56 000 bis 182 000 Euro. Zwei Kreisverkehre werden angelegt: ein großer an der Ecke Ostring, ein kleinerer, der die Geschwindigkeit der Autofahrer drosseln soll, an der künftigen Einfahrt, der jetzigen Baustraße. Dort sind bereits zwei Straßenbäume gefällt worden, um Platz zu schaffen.

Auf dem Gelände selbst bleibt eine Reihe großer Bäume und Baumgruppen stehen - das war einer der Wünsche von Teilnehmern des Werkstattverfahrens. Ebenso, wie die alte Squash-Halle der Kaserne zu erhalten. "Was wir daraus machen, wissen wir noch nicht", sagt Krantz. Eventuell könne das für die Mehrfamilienhäuser vorgesehene Blockheizkraftwerk darin untergebracht werden.

Ende 2007 hatte die Stadt das riesige Grundstück vom Bund erworben. Seit zweieinhalb Jahren ist das Gelände von den alten Kasernengebäuden befreit. Es handelte sich um 48 Einzelgebäude, 35 000 Quadratmeter befestigte Straßen- und Parkplatzflächen, 15 000 Quadratmeter weitere Bodenversiegelungen, 10 000 Meter verlegte Rohre und Kanäle.

Hinzu kamen umfangreiche Rodungsarbeiten. "Die Hecke an der Pfalzdorfer Straße sowie Zaunanlagen bleiben vorerst bestehen, um das Grundstück zu sichern", erklärte Wolfgang Jansen.

Nachdem schon vor längerer Zeit Verdachtsfälle geprüft wurden, wird der Kampfmittelräumdienst demnächst noch einmal große Flächen untersuchen. Wenn alles in Ordnung ist, geht es richtig los mit Gochs neuem Stadtteil.

(RP)
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