Goch Stadt stößt bei Asylbewerberzahlen an ihre Grenzen

Goch · Zahl innerhalb von drei Jahren von 50 auf 148 Menschen gestiegen. Unterkünfte werden knapp. Rat soll Planung erarbeiten.

Die Zahl der in Goch untergebrachten Asylbewerber hat sich in den vergangenen drei Jahren fast verdreifacht. Das geht aus dem umfassenden Bericht vor, den Fachbereichsleiter Dr. Georg Kaster am Donnerstagabend in der ersten Sitzung des neu gebildeten Sozialausschusses der Stadt Goch vorgelegt hat. Demnach leben derzeit 148 Asylbewerber in der Stadt. Zum Vergleich: 2011 waren es lediglich 50 Menschen, die in Goch lebten und Asyl beantragt haben.

Vor allem bei den Unterkünften stößt die Stadt mittlerweile deutlich an ihre Grenzen. Die Schlichtwohnungen an der Hervorster Straße würden bei weitem nicht ausreichen, um sie unterzubringen, sagte Fachbereichsleiter Kaster. Die acht Wohnungen dort sind ursprünglich für 56 Plätze ausgelegt und mittlerweile überbelegt.

Die Stadt Goch stellt mittlerweile weiteren Wohnraum zur Verfügung - unter anderem im sogenannten Poffi-Haus an der Weezer Straße. Teilweise werde auch auf Wohnraum ausgewichen, der eigentlich der Unterbringung von Obdachlosen vorbehalten ist.

Die Kapazitäten seien erschöpft, hieß es im Ausschuss. Hinzu komme, dass in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres einige Unterbringungsmöglichkeiten für Obdachlose nicht mehr zur Verfügung stehen, weil die Gebäude verkauft worden sind. Sollte sich bis dahin nichts geändert haben, würde das die Wohnsituation für die Asylbewerber noch weiter verschärfen.

Der Sozialausschuss hat die Verwaltung jetzt beauftragt, eine Planung zu erarbeiten, die die Errichtung weiterer Unterbringungsmöglichkeiten an der Hervorster Straße vorsieht. Hierzu soll ein bereits vorgelegtes Konzept für diesen Bereich als Grundlage dienen.

Auch finanziell sind die gestiegenen Asylbewerberzahlen eine Belastung für die Stadt. So muss mittlerweile 0,5 Millionen Euro aus der Haushaltskasse verwendet werden, um die Situation abzufangen, wie Kämmerin Bettina Gansen sagte.

(lukra)
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