Uedem Sternwarte - neuer Name und neues Heim
Uedem · Im Frühjahr dieses Jahres musste die "Volkssternwarte Goch/Kleve" aus Nierswalde ausziehen - ab Herbst könnte sie in Uedem als "Volkssternwarte Niederrhein" wieder Besuch empfangen. In diesen Tagen wird der Bauantrag gestellt.
Obschon es aufgrund der Umstände seit März naturgemäß deutlich weniger Besucher zu verzeichnen gab, dürfte das Jahr 2014 als ein sehr ereignisreiches in die Geschichte der hiesigen Volkssternwarte eingehen. Denn die fehlenden Termine mit Schulklassen, Vereinen und sonstigen Gruppen wurden durch Behördengänge, Umzugsfahrten und weitere organisatorische Dinge ersetzt.
Nach der Kündigung, die der Verein für die (Schulungs-)Räume in Nierswalde nach einem Eigentümerwechsel zur Weihnachtszeit 2013 überraschend erhalten hatte, war zunächst nicht klar, wie es weitergehen würde. Doch dann wurde man in den eigenen Reihen fündig und stellte beim für solche Vorgänge zuständigen Kreis Kleve eine sogenannte "Bauvoranfrage".
Drauf reagierte die Verwaltung mit einem entsprechenden "Vorbescheid", der "die Erteilung einer Baugenehmigung in Aussicht" stellt. Hartmut Sittel, Vorsitzender des etwa 60-köpfigen Sternkundler-Vereins, berichtet weiter: "Als nächsten Schritt wird der Vorstand den offiziellen Bauantrag einreichen. Er enthält zusätzlich zur Voranfrage noch die Bauzeichnungen der Teleskopschützhütten. Die Vorlage beim Kreis ist noch in diesen Tagen geplant." Gleich nach der Genehmigung wolle man dann "unverzüglich mit dem Bau der Hütten beginnen", so Sittel weiter.
Dabei wird der Verein dann bereits unter einem neuen Namen aktiv werden. Denn im Rahmen der letzten Mitgliederversammlung hat man nicht nur dem Standortwechsel, sondern auch der Umbenennung von "Volkssternwarte Goch/Kleve" zu "Volkssternwarte Niederrhein" zugestimmt. Sittel erklärt den Hintergrund: "Gründe für letzteres waren einerseits der von uns wahrgenommene regionale Charakter." Denn erfahrungsgemäß kommen die jährlich 1500 bis 2000 Besucher aus dem gesamten Kreis Kleve - manche reisen sogar aus noch größerer Entfernung an.
Andererseits wolle man eine eventuelle Vereinnahmung durch eine Gemeinde verhindern, da das durchaus erfahrungsgemäß dazu führe, dass "potenzielle Spender aus jeweils anderen Kommunen sich mit entsprechenden Zuwendungen schwertaten", so Sittel. Derzeit liegen die entsprechenden Unterlagen zu Namens- und Standortwechsel des Vereins nach der Prüfung durch einen Notar beim Amtsgericht Kleve. Erst nach der Änderung des Vereinsregisters dürfen die Hobby-Astronomen den neuen Namen führen.
Auch was die Stimmung in den eigenen Reihen angeht, weiß Sittel Positives zu berichten. "Der Verein litt zunächst darunter, dass viele Mitglieder dachten, das Vereinsleben ruhe bis zur Neueröffnung." Nachdem diese Fehlannahme ausgeräumt werden konnte, habe sich der "harte Kern" aber wieder versammelt und regelmäßig getroffen. Wobei laut dem Vorsitzenden aktuell eher "Neu- und Aufbauthemen" die Vereinsabende bestimmen und das Astronomische nachrangig behandelt wird. Die Vorfreude auf "die künftige volle Einsatzbereitschaft unserer Sternwarte" sei aber deutlich zu spüren.