Goch Stov-Ruine: Anwohner klagen über Behinderungen

Goch · Sie hatten es bereits befürchtet, jetzt hat es nach Aussage von Anwohnern der Mittel- und Reiscopstraße in Goch erste massive Behinderungen durch die Straßensperrungen gegeben, die durch die Baufälligkeit der ehemaligen Bundeswehr-Standortverwaltung nötig geworden waren.

"Eine Nachbarin brauchte ärztliche Versorgung und der Rettungswagen kam nicht zum Haus", berichtet ein Anwohner der RP. Über den schmalen Fußweg, derzeit der einzige Zugang zu den Wohnungen der Anlieger, hätten die Rettungskräfte ihre liebe Mühe gehabt, die Frau samt Trage zum Rettungswagen zu bringen. Kreis-Sprecherin Ruth Keuken bestätigte den nächtlichen Einsatz in Goch, die Einsatzkräfte hätten aber von einem unproblematischen Fall gesprochen, sagt sie. Manch Anwohner ist nun aber besorgt und fragt sich, was erst im Brandfall passieren soll. Torsten Matenaers, Sprecher der Gocher Feuerwehr, versucht die Wogen zu glätten: "Es handelt sich lediglich um Bauzäune, die wir im Notfall wegschaffen können", sagt Matenaers. "Der Brandschutz ist definitiv gewährleistet."

Eine weitere Maßnahme stößt den Anwohnern sauer auf. Auf der Reiscopstraße ist mit den Bauzäunen zwischen Gerber- und Mittelstraße auch ein eingeschränktes Halteverbot in Kraft getreten. Anwohner, die über Parkplatzmangel klagen und ihre Fahrzeuge dort abstellten, haben schon erste Verwarngeldbescheide bekommen. "Diese Strecke von 20 bis 30 Metern wurde eingerichtet, um eben den Einsatz von Rettungskräften zu gewährleisten", sagt Torsten Matenaers in seiner Funktion als Stadtsprecher.

"Da es hier um die Sicherheit der Menschen geht, halten wir das für vertretbar", sagt Matenaers. Fahrzeuge, die bereits am Abend vor der Aufstellung der Schilder dort geparkt hätten, würden natürlich am nächsten Morgen keine Ordnungsgelder zahlen müssen. "Diese Fälle werden wir überprüfen", sagt Matenaers.

(lukra)
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