Uedem Stromtrasse führt auch durch Uedem

Uedem / Kevelaer / GELDERN / KERKEN · Die neue Superstrom-Autobahn wird auch durch die Region führen. Die Kabel werden unterirdisch verlegt, von Uedem aus geht sie vermutlich unter der Autobahn A 57 durch in Richtung Achterhoek.

Amprion-Stromtrasse: Karte zeigt geplanten Verlauf durch NRW
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Geplanter Verlauf der Amprion-Stromtrasse

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Foto: Grafik RP/Schnettler

Die Nachricht über den favorisierten Trassenverlauf wurde in Kevelaer ganz genau verfolgt. "Bislang standen ja zwei Varianten in unserer Umgebung im Raum, jetzt wissen wir zumindest, dass die Trasse bevorzugt wird, die auch unser Stadtgebiet tangieren wird", sagt Ludger Holla vom Bauamt. Von Uedem aus geht die Leitung unter der Autobahn durch Richtung Achterhoek. Geplant ist, dass die Leitung komplett in der Erde verlegt wird. Dadurch entfallen die Riesenmasten, die auf der anderen Rheinseite in Rees gebaut wurden.

Da der Korridor einen Kilometer breit ist, kann noch nicht genau gesagt werden, wo die Trasse verlaufen wird. Achterhoek liegt allerdings mitten drin. Von dort führt das Kabel dann weiter nach Kapellen.

In der nächsten Woche soll die Information und Beteiligung der Kommunen beginnen. Sie geben als so genannter "Träger öffentlicher Belange" eine Stellungnahme ab. Dazu gibt es am Donnerstag für die Städte eine Infoveranstaltung.

Auch die Bürger sollen informiert und beteiligt werden, wie das genau passieren soll, sei offen, so Holla. Die Grünen in Kevelaer hatten schon vor einiger Zeit einen Antrag gestellt, die Öffentlichkeit frühzeitig über die Pläne zu informieren. Das soll auch passieren. "Sobald wir wissen, wann die Bürgerbeteiligung anläuft, werden wir das bekannt geben", kündigt Holla an.

Ob Erdkabel verlegt oder lieber Masten gebaut werden, war in mancher Kommune eine echte Streitfrage. Bürgerinitiativen hatten sich für Erdkabel stark gemacht. In Kevelaer habe es noch keine politische Beratung gegeben, ob man Kabel oder Masten bevorzugt.

Amprion-Projektleiter Klaus Wewering erklärte zur Entschädigung für Grundstücksbesitzer: "20 bis 30 Prozent des Flächenwertes erhalten die Eigentümer einmalig", erklärte er. Ackerbau sei über dem in zwei Meter Tiefe liegenden Erdkabel weiter möglich, nur Bäume dürften auf der Trassenbreite von knapp 30 Metern nicht gepflanzt werden.

In Geldern würde die Trasse östlich an Kapellen und Vernum vorbeiführen. "Allerdings geht es aktuell um einen 1000 Meter breiten Vorzugskorridor", so Stadt-Sprecher Herbert van Stephoudt. "Da der dauerhafte Schutzstreifen für die Trassenführung eine Breite von 24 Metern hat, gibt es durchaus noch Gestaltungsmöglichkeiten für eine möglichst verträgliche Trassenführung." Die Genehmigungsbehörde für die Stromtrasse ist die Bundesnetzagentur. Über diese werden die Kommunen beteiligt. "Dort hätte die Stadt Geldern also noch die Möglichkeit, eigene Anregungen und Hinweise zu geben", so van Stephoudt. Gegen die Verlegung der Transportleitung an sich sollte es aus Sicht der Stadt aber eigentlich keine grundsätzlichen Vorbehalte geben.

In Kerken quert die Trasse laut derzeitigem Stand die B 9 zwischen den Orten Nieukerk und Aldekerk.

(RP)
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