Goch/Geldern Sven Plöger warnt vor Klimawandel

Goch/Geldern · Erbrecht und Erbfolge, steuerliche Besonderheiten bei der Hofübergabe, Betriebsfortführung sichern - viele Informationen über zum Teil schwere Themen hatten die rund 130 Teilnehmer beim Tag der Landwirtschaft und des Gartenbaus schon bekommen.

Da war es gut, dass die Sparkasse Krefeld, die Sparkasse Straelen und die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze bei ihrer Gemeinschaftsveranstaltung im Anton-Roeffs-Saal der Sparkasse in Geldern einen prominenten Gast zur Auflockerung präsentierten: den aus den Wettervorhersagen zur besten Fernsehsendezeit bekannten Diplom-Meteorologen Sven Plöger.

"Gute Aussichten für morgen? Die klimatischen Rahmenbedingungen der Zukunft" hieß das Thema, das der Wetter-Experte in einem gut einstündigen Vortrag behandelte. Gewohnt locker und unterhaltsam kam Plöger daher, die Materie indes war nicht weniger ernst als die der vorangegangenen Referate. Es ging um nichts weniger als die Zukunft unseres Planeten.

"Den behandeln wir nicht gut", wie Plöger direkt am Anfang klarmachte. "Wir verbrauchen die Ressourcen von 1,4 Erden, und im Jahr 2050 werden es 2,3 Erden sein." Nachhaltig sei das nicht. Wie verschwenderisch wir mit den Bodenschätzen umgehen, machte er am Erdölverbrauch deutlich: 14 Milliarden Liter - pro Tag.

Viele Faktoren spielen laut Plöger beim Klimawandel eine Rolle: "das gesamte Erdsystem". Dazu zählen unter anderem der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre und die zunehmende Wärme. 2015 werde das wärmste Jahr seit 1880, das steht jetzt schon fest. Dass es immer wieder Etappen der Abkühlung gegeben habe, ändert nach Plögers Überzeugung nichts an der besorgniserregenden Entwicklung.

Besonders augenfällig machte er die Folgen der Erderwärmung am massiven Rückzug des arktischen Eises. Das ist in den vergangenen 33 Jahren um die zehnfache Fläche Deutschlands geschrumpft. Mit Auswirkungen auf den in großer Höhe dahin rasenden Jetstream, der abschwächt und die Luftmassen mehr schwanken lässt. Das lässt Hochs und Tiefs länger an einer Stelle stehen bleiben und zu Extremwetter wie Dürre und Überflutungen führen.

(kla)
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