Goch Taufe in der ersten Gocher Osternacht

Goch · Der neunjährige Kilian Hieronymus wurde in Wolfenbüttel geboren, lebt in Kleve und wird am ersten Ostertag in der St.-Maria-Magdalena-Kirche in Goch getauft. Über die Gocher Pfadfinder entstand der Kontakt zu Pfarrer Hoebertz.

 Kilian Hieronymus mit dem Taufpaten Gerty Louis Bernadus Berentsen (links) und seiner Mutter Nadja Pfannenschmidt bei der Generalprobe in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena.

Kilian Hieronymus mit dem Taufpaten Gerty Louis Bernadus Berentsen (links) und seiner Mutter Nadja Pfannenschmidt bei der Generalprobe in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Kilian Hieronymus ist ein Junge wie jeder andere Junge in seinem Alter. Er spielt gerne Fußball, schwimmt und klettert. Aber während seine Schulkameraden und Freunde getauft sind, ist der am 22. Dezember 2004 in Wolfenbüttel geborene Junge nicht getauft. Jetzt wird sein Wunsch, in die katholische Kirche aufgenommen zu werden, Wirklichkeit. In der St.-Maria-Magdalena-Kirche in Goch, in der Taufkirche des 2003 heilig gesprochenen Arnold Janssen, wird er in der Osternachtfeier am ersten Ostertag um fünf Uhr in der Frühe das Sakrament der Taufe empfangen.

Im Vorfeld wurde die Zeremonie im Altarraum des Gotteshauses geprobt. Pfarrer Günter Hoebertz, die Mutter des Jungen und der Pate bezeichneten die Stirn des Täuflings mit einem Kreuzzeichen, und seine Hände wurden gesalbt. "Die Taufe ist das schönste und größte Sakrament, das Menschen geschenkt werden kann. Darum hat besonders die Taufe dieses neunjährigen Jungen einen hohen Stellenwert im Leben unserer Gemeinde", sagte Pfarrer Hoebertz. "Und so feiern wir dieses Sakrament auch in der größten und bedeutendsten Liturgie, die wir kennen, in der Feier der Osternacht", fuhr er fort.

Vor einem Jahr entstand der Wunsch des Jungen, der in Kleve wohnt, in der Gocher Kirche getauft zu werden. Kilian besucht die Spyckschule in Kleve und den Offenen Ganztag. Dort hat die Heim- und Jugenderzieherin Brigitte Dünnwald die Leitung. Sie ist zugleich Pfadfinderleiterin in Goch, und darüber kam der Junge, der die dritte Klasse besucht, zu den Pfandfindern. Mit ihnen besuchte er den Spielplatz, das Oster- und Winterlager, lernte die Geschichte der Pfadfinder kennen und engagierte sich begeistert für die 72-Stunden-Aktion, wobei Kindern aus armen Familien gezeigt wurde, wie so ein Lager funktioniert. Bei den Gottesdiensten der Pfadfinder stand Kilian meistens hinten, und als sein Taufwunsch wach wurde, hat ihn Pastor Hoebertz auf dem Weg zur Taufe begleitet.

Für die Erstkommunion bedarf es aber einer weiteren Vorbereitung, so dass am Ostermorgen nach der Predigt als erstes Sakrament die Taufe gespendet wird. Für seine alleinerziehende Mutter, Nadja Pfannenschmidt, die als Jugendliche evangelisch getauft wurde, ist dieses "Wiedergeboren aus Wasser und Geist" ihres Sohnes ein großer Augenblick. Für ihren Lebensgefährten, der Pate von Kilian, Gerty Louis Bernadus Berentsen, Niederländer und katholisch, ist die Taufe eines größeren Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen völlig fremd. "Ich kannte bisher nur die Taufe von Kindern einige Tage nach ihrer Geburt", sagt er. Zur Taufe haben sich gute Bekannte aus Worms angekündigt. Nach dem bedeutsamen Ereignis versammelt sich die Gemeinde zum Osterfrühstück im Michaelsheim. Die beiden Damen, die das Frühstück vorbereiten, werden einen eigenen Tisch für die Familie des Täuflings und seine Gäste reservieren. Übrigens: Nach RP-Informationen ist es im Nordkreis Kleve die einzige Taufe in der Osternacht.

(RP)
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