Goch Tierquälerei: Kater musste eingeschläfert werden

Goch · Nachdem einem jungen Kater die Hinterbeine zusammengebunden worden waren, folgten zwölf Tage Qual für das Tier. Als der Kater endlich eingefangen werden konnte, war er so schwer verletzt, dass der Tierarzt ihn einschläfern musste.

Tierquälerei: Fälle in NRW
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Fälle von Tierquälerei in NRW

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Foto: Theo Titz

Ende Mai informierte eine besorgte Gocher Bürgerin die Tierhilfe Goch und berichtete von einem Kater in Not, den sie mit gefesselten Hinterläufen immer wieder in ihrem Garten gesehen hätte. Das Fangen des Tieres stellte sich in den Folgetagen allerdings selbst für die Experten der Tierhilfe als extrem schwierig dar.

Weder eine eingerichtete Futterstelle, noch eine zwei verschiedene Katzenfalle und ein Katzenkescher brachten Erfolg. Nachdem der Kater ein paar Tage lang nicht mehr gesehen worden war, hatten die Retter schon schlimmste Befürchtungen, gaben aber nicht auf.

Am vergangenen Donnerstag tauchte er erstmals wieder auf und konnte tags darauf gefangen werden. Susanne Willer von der Tierhilfe Goch brachte den offensichtlich noch jungen Kater umgehend zum Tierarzt.

Dort stellte sich heraus, dass er wie vermutet an den Hinterläufen, und zwar mit einer "gummibandähnlichen dünnen Schnur", so Willer, gefesselt worden war. Beide Hinterläufe hatten tiefe, wunde Einschnitte durch das Gummiband erhalten und waren sehr stark geschwollen.

Daraufhin wurde das Tier in Narkose gelegt, um eine genauere Untersuchung durchführen zu können. Es zeigte sich, dass das Band die Hinterläufe komplett abgeschnürt wurde. Die Hinterläufe waren schon bis auf die Knochen offen. Das Gummiband konnte jedoch nicht so einfach entfernt werden, da es schon teilweise eingewachsen war.

Noch schockierender war allerdings, so Willer, dass diverse Knoten in dem Gummiband vorhanden waren, die sich das Tier nicht selbst zugefügt haben kann. Es wurde durch den Tierarzt eindeutig festgestellt, dass der Kater durch die Tat eines Menschen gezielt gefesselt wurde.

Zwölf Tage waren von der ersten Sichtung bis zum Einfangen vergangen. Mindestens zwölf Tage, in denen das Tier Höllenqualen durchleben musste. Dem kleinen Kater konnte nur noch durch Einschläferung geholfen werden. Die Tierhilfe Goch hat Anzeige wegen Tierquälerei erstattet.

Hinweise bitte an die Kripo Goch unter Telefon 02823 1080.

(anch/top)
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