Goch-Hülm Verein "Alte Schule Hülm" vor dem Start

Goch-Hülm · Zahlreiche Bürger der Gocher Ortschaft Hülm kamen am Wochenende zur Gründungsparty des Trägervereins, der die ehemalige Grundschule als Treffpunkt fürs Dorf erhalten will. Mitglieder müssen Verbrauchskosten finanzieren.

 Die Hülmer Kinder freuten sich am Luftballonkünstler, der fantasievolle Gummi-Tiere in Stadtwerke-Farben formte.

Die Hülmer Kinder freuten sich am Luftballonkünstler, der fantasievolle Gummi-Tiere in Stadtwerke-Farben formte.

Foto: Gottfried Evers

Das Thema ist in ganz vielen kleinen Orten das gleiche: Die ehemaligen Dorfschulen werden für den Unterricht nicht mehr benötigt, weil die wenigen Kinder die Grundschule im (meist) nächstgelegenen größeren Ort besuchen. Übrig bleiben große, ältere Gebäude, die nur schwer für andere Verwendungen umzurüsten sind und die den Bürgern zudem am Herzen liegen. So ist es auch in Hülm: Zwischen Kindergarten und Feuerwehr, die in Nebengebäuden untergebracht sind, steht ein schlichter zweigeschossiger Bau, der zum Lesen und Schreiben lernen längst nicht mehr benötigt wird. Dennoch soll er fürs Dorf erhalten bleiben, meinen die Hülmer und gründen deshalb einen Trägerverein, der dafür sorgen soll. Bei der "Gründungsparty" war halb Hülm auf den Beinen.

 Die Seitenansicht der ehemaligen Schule von Hülm. Das Haus soll den Vereinen und anderen Gruppen des Ortes erhalten bleiben.

Die Seitenansicht der ehemaligen Schule von Hülm. Das Haus soll den Vereinen und anderen Gruppen des Ortes erhalten bleiben.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Gabi Paal, die mit Beate Fröhling auf dem ehemaligen Schulhof plaudert, sagt es ganz klar: "Wir brauchen diese Räume. Hier trifft sich die KFD, die Nähfrauen nutzen einen Raum, zweimal im Jahr findet die Kleiderbörse statt." Beate Fröhling ergänzt: "Unsere Kinder veranstalten hier ihre Landjugend-Gruppenabende, und an St. Martin werden hier schon immer die Tüten verteilt." Willi Schagen, einer der Initiatoren des neuen Trägervereins, weist zudem auf die Tanzgruppe des Ortes hin (die im früheren oberen Klassenraum sogar eine Spiegelwand hat) und auf den Schützenverein, der in der früheren Schule nicht zuletzt seine Flaggen aufbewahrt. Alle zahlen einen kleinen Obolus, der niemandem weh tut. Lagerkapazitäten gibt es nicht zuletzt in der ehemaligen Lehrerwohnung, die auch den Fundus der Hülmer Theatergruppe beherbergt.

Das Hauptproblem, das die Hülmer haben: Die Stadt überlässt ihnen zwar das Gebäude, es muss aber bewirtschaftet werden. Strom, Heizung, Wasser kosten Geld und lassen sich bisher nicht einzeln abrechnen. Deshalb muss der Treffpunkt Alte Schule über eigene Messvorrichtungen von den Räumen, die Kindergarten und Löschzug nutzen, getrennt werden. Das soll kurzfristig geschehen. "Im Mai erfolgt dann die formale Gründung des Vereins mit Wahl eines Vorstandes und Verabschiedung einer Satzung", erklärt Rudolf Verhaag. Dann wird aus der Arbeitsgemeinschaft Alte Schule ein eingetragener Verein. Der ist, wenn alles klappt, ab Juli Mieter bei der Stadt.

Bis dahin dürfen noch viele Hülmer Beitrittserklärungen ausfüllen und gerne auch mitteilen, in welcher Weise sie sich einbringen wollen. Oder zumindest aufschreiben, welche Aktivitäten sie sich für den Verein vorstellen könnten. Gemessen am Zulauf zur Gründungsparty , bei der viele Bürger der Powerpoint-Präsentation nur stehend auf dem Gang folgen konnten, dürfte das einiges sein. Den Kindern gefielen der Ballonkünstler und die Hüpfburg gut, viele drehten auch am Glücksrad der Stadtwerke, um (für die Eltern) Bonuspunkte fürs Parken in Goch zu gewinnen.

(RP)
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