Mitten in der Nacht Vermisster Niederländer (31) taucht in Goch auf

Goch-Hassum · Arne H. ist am 13. Februar in Heijen verschwunden. In Goch soll er mitten in der Nacht an Haustüren geschellt und von Luzifer geredet haben.

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Foto: Polizei

Seine Familie sucht Arne H. verzweifelt - nun soll er in Hassum aufgetaucht sein und eine Familie in Angst und Schrecken versetzt haben. "Mitten in der Nacht hat es plötzlich an der Haustür geklingelt", sagt Mia B. (22). Das alte Bauernhaus liegt allein zwischen Feldern, unerwarteter Besuch zu dieser Uhrzeit ist da eher selten.

"Also hat meine Mutter das Fenster in der Etage über der Tür geöffnet, um zu sehen, wer draußen steht", sagt sie. Draußen soll der Niederländer gestanden haben, großer Rucksack, Schal, schwerer Parker. "Ich bin Luzifer. Ich habe Böses getan und Schlimmes gesehen", soll der 31-Jährige mit starkem Akzent gesagt und eine wilde Geschichte erzählt haben: Er habe für Allah gekämpft, sei geflohen. Nach einem stundenlangen Marsch aus Gennep sei er jetzt erschöpft und suche einem Schlafplatz. Als der Mann nicht gehen will, ruft die Familie die Polizei. Doch die Einsatzkräfte aus Kleve benötigen ihre Zeit, auch ein Rettungswagen ist unterwegs. "Wir waren von einem Menschen ausgegangen, der wirres Zeug redet und vielleicht unter Drogeneinfluss steht", sagt Polizeisprecherin Manuela Schmickler.

Doch kurz bevor die Beamten eintreffen, verschwindet der Besucher spurlos. "Also sind die Polizisten wieder gegangen. Kurz nachdem die weg waren, hat es dann wieder an der Tür geklingelt. Dieses Mal Sturm", sagt Mia B. Wieder ruft die Familie die Polizei. Und wieder verschwindet der Mann, kurz bevor die Beamten eintreffen. Eine schmale lange Straße führt zu dem alten Bauernhaus. "Vielleicht hat er die Wagen ankommen sehen und die Flucht ergriffen", sagt die Anwohnerin. Dieses Mal aber bleibt der Besucher dauerhaft verschwunden, auch bei Nachbarn taucht er nicht auf. Am nächsten Morgen wird sein Schal am Ufer der naheliegenden Kendel gefunden, tagelang ist unklar, wer der Besucher war.

Inzwischen ist die Polizei in Gennep auf den Fall aufmerksam geworden. Die Beschreibung von Familie B. passt zum Auftreten vom Gesuchten Arne H. "Die niederländischen Beamten meinten, dass er schon häufiger verschwunden sei - bisher aber immer wieder aufgetaucht ist", sagt Mia B. Eigentlich sei er ganz harmlos. "Beim nächsten Mal sollen wir ihn hereinlassen und die Polizei verständigen." Seit Freitagabend, 13. Februar, wird der 31-Jährige aus Gennep mittlerweile vermisst. Zuletzt lebte er in Heijen. Er wird als 1,90 Meter groß, schlank und mit kurzem dunkelblonden Haar beschrieben. Er trug eine dunkelbraune Jacke mit cognacfarbenem Innenfutter, dazu schwarze Werkschuhe mit einem roten Rand.

Auch in der Polizeiwache in Goch hängt mittlerweile ein Foto des vermissten Niederländers. "Ich hoffe, dass ihm nichts Ernsthaftes zugestoßen ist. Seine Familie scheint sich große Sorgen um ihn zu machen", sagt Mia B..

(RP)
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