Wenn Atze Schröder in die Viller Mühle kommt, strömen die Leute herbei. Bereits zwei Stunden vor Beginn des eigentlichen Programmes bildete sich vor den Toren der Viller Mühle eine lange Schlange. Es herrschte Volksfeststimmung, der auch die Wartezeit nichts anhaben konnte. Unter herzlichem Applaus betrat der Comedian schließlich die Bühne um sein "bestes Programm bisher" zu präsentieren. Alles, was im weitesten Sinne des Wortes "Schmerzfrei" ist, wurde von Atze Schröder unter die Lupe genommen. Dabei spannte er den Bogen vom Nachmittagsprogramm der privaten Fernsehsender ("Die züchten die Darstellerfür die Doku-Soaps sicher in irgendeinem Bergwerk!") über Fußballhelden bis zur Politik. Da besonders schmerzfrei: Die FDP. "Die glauben tatsächlich an ihre eigene Existenz und haben dabei Prozentwerte wie Magerquark."

Doch auch die Beziehungskombination älterer Mann - junge Frau bekommt ihr Fett weg. "Meine Oma hat immer gesagt: Wo Geld ist, kann auch Liebe sein", erklärte der Comedian. Nachdem Fritz Wepper Atze Schröder wegen seiner Witze über dessen Beziehung zu einer jüngeren Frau verklagt hatte, war Schröder klar: "Ich muss jetzt genau aufpassen, was ich sage. Also, Fritz Wepper ist ein toller Typ und mindestens zwei Meter dreißig groß." Anschließend verglich Atze Schröder Weppers Beziehungen mit einer Doppelgarage: "Er hat einen Oldtimer mit Tageszulassung und einen schicken Hybrid."

Während der Pause wartete Hausherr Heinz Bömler mit einer Überraschung auf. Ein großes Tourneeplakat der "Schmerzfrei"-Tour, frisch signiert von Atze Schröder, stand zur Verlosung. "Perfekt geeignet für den Partykeller oder auch um den Flachbildschirm zu verdecken", wusste der wahnsinnige Puppenspieler. Einzige Aufgabe: Den Ort zu nennen, an dem die Tournee anfing. Die Antwort, nämlich Viller Mühle, wussten gleich mehrere Besucher, am schnellsten war ein Zuschauer aus Kranenburg. Nach der Pause ging das Programm in gleichem Tempo weiter. Das große Thema: Wie ticken Männer. Laut Atze Schröder ganz einfach: "Wir Männer sind eine tolle Truppe. Pflegeleicht wie ein Labrador, der nur drei Schalter hat: An, Aus und Lob." Gleichzeitig warnte Schröder davor, jemals Frauen eifersüchtig zu machen. "Da hat jede Frau ´nen Schalter im Kopf. Da kann man lieber Nordkorea den Krieg erklären, mit dem Typen kann man reden!" Anschließend bewies Atze Schröder, dass er ein Spezialist ist, was Männerabende angeht. Schließlich braucht man dafür nur einige Kumpel und viel Bier, da Männer sich bei Männerabenden sowieso immer einig sind.

Zum Abschluss des Abends brachte Atze Schröder das Thema auf schmerzfreie Eltern, für die jedes Kind hochbegabt ist "je bekloppter, desto besser". Auch Atzes Erfahrungen mit Waldorfkindergärten wurde nicht verschwiegen: "Vor diesem Öko-Guantanamo war der perfekte Parkplatz für meinen Porsche frei. Das sollte wohl der Kräutergarten sein habe ich später erfahren." Von "militanten Taliban-Müttern" eingerahmt musste Atze noch ein gemeinsames Abschiedslied singen und animierte das Publikum in der Viller Mühle gleich, ebenfalls mitzusingen.

Nach viel Applaus und einer Zugabe verabschiedete Atze sich mit einem guten Ratschlag: "Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht." Lange Gesichter im Publikum gab es jedenfalls nicht, stattdessen jede Menge gute Laune.