Goch. Von Bambinis bis zu "Wolles" Wahnsinn

Goch. · Ausverkaufte Sitzung der 1. GGK Rot-Weiß im Gocher Kastell. 40 Karnevalisten aus Boxmeer mit überraschender Ehrung für Franz von Berkum. Jürgen Hemmers vom AKV aus Asperden bekam den Verdienstorden der Gesellschaft.

 Die GGK-Bambinis eroberten die Herzen des Publikums im Gocher Kastell im Sturm.

Die GGK-Bambinis eroberten die Herzen des Publikums im Gocher Kastell im Sturm.

Foto: Gottfried Evers

Dass Goch eine Hochburg des niederrheinischen Karnevals ist, bewies einmal mehr die ausverkaufte Prunksitzung der 1. Großen Gocher Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß (GGK). Sitzungspräsident Achim Verrieth kündigte ein "rappelvolles" Programm an. Zu Gast waren auch 40 Karnevalisten des BCV de Geitenbok aus Boxmeer, die eine Überraschung mitbrachten.

Zu "Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt" tanzten die Bambinis und eroberten im Sturm die Herzen der Zuschauer. Mit Gitarre, Bauernzopf und kariertem Hemd kam Christina Verrieth, 15-jährige Tochter des Sitzungspräsidenten, auf die Bühne und nahm zur Freude von Papa, der im Hintergrund zuhörte, ihre Eltern aufs Korn. Endgültig war das Eis gebrochen, als ihre starke Stimme erklang. "Das ist Wahnsinn", ein Song von Wolfgang ("Wolle") Petry, war wirklich "Wahnsinn".

 Jürgen Hemmers (gelbe Jacke) bekam den GGK-Verdienstorden.

Jürgen Hemmers (gelbe Jacke) bekam den GGK-Verdienstorden.

Foto: Evers Gottfried

Mit Radschlägen und professionellen Gardetanzelementen wirbelten die 22 Tänzerinnen der Minigarde über die Bühne. Was alles los war in Goch, darüber berichtete der "Zeitungsjung" alias Jörg Lang. "Zu lästern gibt`s genug", sagte er, und bei Themen, wie Parkgebühren und Windkraft "gab`s auch nix zu lachen". Tanz und Musik sind untrennbar mit Karneval verbunden, das zeigte die nächste Gardetruppe, die Teenies. Immer wieder faszinierten die Showtänze mit Synchronizität, Sportlichkeit, Musikalität. Der "Gardetanz der Spitzenklasse", wie der Sitzungspräsident begeistert hervorhob, bekam Applaus.

Die Ehe und die Liebe sind ewige Themen auch aller Bütten. "Wehe, wehe, wehe, hüt` dich vor der Ehe" sang das rheinische Duo "Die zwei Lausbuben" und führte fröhliche Schüttelreime zum Thema vor. Orden wurden großzügig verteilt, nicht nur jeder Akteur sowie alle Tänzerinnen erhielten Orden, auch besondere Narren wurden ausgezeichnet. Dazu gehörte der Vorsitzende des Asperdener Karnevalsverein Vallis comitis (AKV) Jürgen Hemmers, der für seine Verdienste um den niederrheinischen Karneval den Verdienstorden der GGK erhielt. Eine außerplanmäßige Ehrung vollzog sich beim Auftritt der "Boxmeer Carnavals Vereniging De Geitenbok", seit 31 Jahren befreundet mit den Gocher "Rot-Weißen". "Im Januar haben wir mit euch ein grandioses Fest in Boxmeer gefeiert", schwärmte Achim Verrieth vom Jubiläumsfest zum 66jährigen Bestehen des "Geitenboks". Maikel van Bakel, Vorsitzender der niederländischen Narren, hielt eine emotionale Rede und zeichnete Franz van Berkum, erster Karnevalist der GGK, als "väterlichen Freund" mit einem Orden aus..

Schwungvoll ging es weiter mit Achim Verrieth, der sich verwandelt hatte für seine Rolle als "Tätowierer". Bei seinem Vortrag kamen auch alle Liebhaber des "Gochse Platt" auf ihre Kosten. Ein Akkordeon und zwei Tuben, genannt "Singdadrassabumm", brachten alle ordentlich in Schwung. Große Textsicherheit bei den Karnevalsklassikern bewies das Publikum, es wurde geschunkelt und gesungen. Geschichten, die das Leben schreibt, insbesondere in Krankenhäusern, Arztpraxen und Wartezimmern, erzählten Oberschwester Helga aus Nettetal und Frau Doktor Croon, alias Silke Esser.

Und einen gewohnt grandiosen Auftritt legte das Gocher Prinzenpaar Johannes IV. und Lisa I. mitsamt Gefolge und Tanzcorps hin und drehten geübt den Saal auf "links". Der "Dance for Freedom" der GGK-Funken setzte noch einmal ein Highlight. Zum Abschluss sangen alle das Gocher Heimatslied - das war Karneval pur am Niederrhein. Helau!

(RP)
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