Goch Vorarbeiten für See auf Kasernengebiet

Goch · Die Grundstücke für den ersten Abschnitt des Gocher Baugebiets sind weitgehend vergeben. Bevor der See angelegt wird, kommt noch mal der Kampfmittelräumdienst.

 Derzeit laufen die Vorarbeiten, von September bis Mai soll der See dann tatsächlich entstehen.

Derzeit laufen die Vorarbeiten, von September bis Mai soll der See dann tatsächlich entstehen.

Foto: Luftbild Peter Graupner / Gottfried Evers

Nach langen Monaten, in denen nur die Baustraße zu erkennen war, wird nun auf dem Gelände der Gocher Reichswaldkaserne umfänglicher gebaggert. Anlieger sehen mächtige Sandhügel in die Höhe wachsen, zu hören sind die Aktivitäten ebenfalls. Nachdem die Firma Siebers die Tiefbauarbeiten auf dem Gelände geleistet hatte, beginnt nun Loock aus Kleve mit dem "Spezialtiefbau": der Anlage des Sees, an dem die attraktivsten Grundstücke liegen werden. "Jetzt wird erst einmal Oberboden in einer Dicke von 50 Zentimetern abgetragen, danach geht der Kampfmittelräumdienst noch einmal über die Fläche", sagt Stadt-Sprecher Torsten Matenaers. Der eigentliche Bodenaushub, der ab September stattfinde, werde natürlich mit "gesteigertem Lkw-Verkehr" einhergehen. Darüber werde noch informiert.

Goch: Vorarbeiten für See auf Kasernengebiet
Foto: graupner

Horlemann hat in Gräben entlang der Erschließungsstraße bereits die Versorgungsleitungen für die ersten Häuser gelegt. Dem Vernehmen nach soll ein Großteil der 40 Baugrundstücke des ersten Abschnitts vergeben sein. Schon drei Jahre ist es her, dass die Altgebäude der Kaserne abgerissen wurden. Eine 27 Hektar große Fläche wartet seitdem auf die Erschließung, mit der jetzt begonnen wurde, und die Vermarktung der Grundstücke. Etwa 400 Wohneinheiten sollen eines Tages rund 1000 Menschen Heimat bieten. Vor Weihnachten hatten Bürgermeister Ulrich Knickrehm und Wolfgang Jansen von den Vermögensbetrieben angekündigt, wer sich schnell zum Kauf entscheide, könne ab Frühjahr bauen. So weit ist es offensichtlich jedoch noch nicht. "Bei so großen Projekten kommt es schon mal zu kleinen Verzögerungen", meint Matenaers.

Vieles soll möglich sein: freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften, Geschosswohnungsbau. Baufirmen haben Flächen reserviert, wollen Wohnraum schlüsselfertig erstellen. Die BSA Wohnraum aus Weeze hat nach Aussage von Geschäftsführer Andreas Schwalbe Grundstücke für die Bebauung mit Doppelhäusern und einem Mehrfamilienhaus erworben und würde gerne loslegen. "Das Projekt läuft bei uns etwas nebenher, weil in der Zeit, in der wir uns für das Gebiet der Reichswaldkaserne interessieren, in Weeze schon drei Baugebiete entstanden sind."

Architekt Dennis Lamers will gemeinsam mit der Firma KB Wohnbau seines Vaters Heinz Lamers aus Goch für mehrere Kunden Einfamilienhäuser planen. Janssen Objekt-Bau aus Pfalzdorf bewirbt ein Objekt "in Projektierung": "Es handelt sich um fünf Eigentumswohnungen, die ich vermutlich schon verkaufen könnte, wenn ich nur den Kaufvertrag über das Grundstück schon in Händen hätte", sagt Inhaber Brian Janssen. In wenigen Tagen soll es endlich so weit sein, sei ihm angekündigt worden.

Als die Stadt vor Jahren die Nachfrage nach Baugrundstücken auf dem Gelände testete, sollen sich rund 200 potentielle Käufer gemeldet haben. Viele Interessenten haben in der Zwischenzeit andere Grundstücke gefunden. Dennoch ist die Vermarktung von Grundstücken im Bauabschnitt 1 offenbar weit vorangeschritten, denn mehr als ein Grundstück sei ihm nicht zugesprochen worden, bedauert Janssen. Aber es folgen ja noch weitere Bauabschnitte mit neuen Möglichkeiten. Auf der Fachmesse Expo Real in München im Oktober soll ebenfalls um Investoren für das Gebiet geworben werden.

(RP)
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