Uedem Weber: Gehe nicht mit 52 Jahren in Rente

Uedem · Offiziell äußert sich der Bürgermeister erst im kommenden Jahr zu einer erneuten Kandidatur. An Ruhestand denke er aber nicht, in Uedem gebe es noch viel zu erreichen. Vorwürfe von Jörg Lorenz als "Wahlkampf" zurückgewiesen.

 Rainer Weber.

Rainer Weber.

Foto: EVERS

Nein, er wolle dieses Treffen nicht nutzen, um seine (mögliche) Kandidatur für das Bürgermeisteramt zu thematisieren, meint Rainer Weber. Die Gerüchte um den Bürgermeister von Uedem kochen jetzt aber schon seit geraumer Zeit hoch, zuletzt wurde er gar mit der Weberstadt Goch in Verbindung gebracht. "Auch ich habe von den Gerüchten gehört", sagt er im RP-Gespräch. Derzeit wolle er sich aber auf die Sachthemen in der Gemeinde konzentrieren. Wenn es zu einer erneuten Kandidatur käme, wird man die offizielle Bekanntgabe wohl erst im kommenden Frühjahr erwarten dürfen. "Wir haben im Moment ganz andere Aufgaben zu bewältigen", meint Weber. Dann aber doch so viel: "Ich bin geborener Uedemer, demnächst seit 31 Jahren in der Gemeinde tätig und liebe diesen Job. Im kommenden Jahr bin ich 52 Jahre alt. Da werde ich sicher nicht aufhören zu arbeiten".

In der jüngsten Ratssitzung wurde Weber noch heftig von SPD-Fraktionschef Jörg Lorenz kritisiert. Der Bürgermeister zeige "mangelhaftes Führungsverhalten" und demotiviere so seine Mitarbeiter. Überdies fülle die Gemeinde ihr Bankkonto auf Pump. Überrascht habe ihn der verbale Angriff nicht, meint Weber. "Das ist reiner Wahlkampf, eine ähnliche Rede hat Lorenz schon 2009 gehalten", sagt der Bürgermeister, der die Vorwürfe schlicht als "unzutreffend" bezeichnet. "Ich versuche viele Themen selbst zu begleiten. Aber ich habe auch ein tolles Team, auf das ich mich verlassen kann. Zwar gibt es auch mal Probleme zu bewältigen, die Stimmung ist aber alles andere als mies", meint Weber. "Wo viel erreicht wird, passieren auch mal Fehler. Das gebe ich gerne zu", sagt er. Etwa, dass man die City-Streife im Vorhinein hätte besser kommunizieren können. "Was dann aber aus manchen Sachen gemacht wird, ist keine Zeile wert", sagt der Bürgermeister. In den vergangenen zehn Jahren habe man bereits viel erreicht. "Das Jugendzentrum ist nach harter Arbeit endlich auf dem Weg. Mit der energetischen Sanierung der öffentlichen Gebäude wurde begonnen. Wir haben ein sehr gut ausgebautes Straßen- und Wirtschaftswegenetz. Wir gehören zu den wenigen Kommunen, die ihren Haushalt - wenn auch nur fiktiv - ausgleichen können. Wir haben nur noch einen Kernhaushalt und keine Tochtergesellschaften mehr", zählt der Bürgermeister auf. "Zum Thema Finanzen braucht man uns nichts zu erzählen", sagt Weber.

Gleichwohl gebe es noch viel zu erreichen. So müsse die energetische Sanierung weiter vorangetrieben werden. Der Arbeitskreis Tourismus hat sich zum ersten Mal getroffen, kommt Ende des Jahres erneut zusammen. "Bildung und Inklusion sind ein genau so großes Thema wie der demografische Wandel", sagt Weber. Darüber hinaus werde man ein kleines Baugebiet für Wohnbebauung erschließen, die Ansiedlungspolitik des Gewerbes weiter vorantreiben. Auch Verkehrspolitik sei zentral. Mittelfristig muss der Straßenbelag der Gustav-Adolf-Straße erneuert, das Verkehrsaufkommen im Ort selbst verringert werden. "Eine Verbindung zwischen der A3 und der A57 würde uns zudem als Standort deutlich attraktiver machen", sagt Weber.

Viele der Projekte jedoch wird wohl erst der zukünftige Bürgermeister angehen können. Ob das Rainer Weber sein wird - darüber hüllt er sich offiziell noch in Schweigen. Allerdings ist auch die Opposition noch nicht mit einem Herausforderer um die Ecke gekommen.

(lukra)
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