Goch/Weeze Wechsel nach 30 Jahren

Goch/Weeze · Die Steuerberaterkanzlei Reuters heißt nun Reuters & Partner.

 Richard Reuters (vorne) übergibt an seine Nachfolger Stefan Boßmann, Markus Schulz und Dominic Reuters (hinten v.l.).

Richard Reuters (vorne) übergibt an seine Nachfolger Stefan Boßmann, Markus Schulz und Dominic Reuters (hinten v.l.).

Foto: Markus van Offern

Die Steuerberaterkanzlei Reuters heißt nun Reuters & Partner.

Der Schritt ist gemacht. Nach 30 Jahren gibt Richard Reuters die gleichnamige Steuerberaterkanzlei in jüngere Hände. "Reuters & Partner" heißt die ab sofort unter der Verantwortung von Dominic Reuters, Stefan Boßmann und Markus Schulz. "Landwirtschaftliche Buchstelle" steht auf allen vier Visitenkarten. "Das ist unser Markenzeichen", erklärt Markus Schulz. "Wir haben ein Herz für die grüne Branche", drückt er es anders aus.

Die Kanzlei in Weeze hat sich die Beratung von Landwirten und Gärtnern auf die Fahne geschrieben. Das ist eine Zusatzqualifikation. "So wie es bei Anwälten Fachanwälte gibt, so gibt es bei den Steuerberatern den Fachberater", erklärt Dominic Reuters. Sein Vater hat die "grüne Branche" schon früh als sein Tätigkeitsfeld entdeckt. Von 1977 bis 1985 war er als Steuerberater bei der Kreisbauernschaft in Kleve angestellt. Im gleichen Jahr machte er sich selbstständig und will nun, mit 65 Jahren, seine Arbeitszeit ein bisschen reduzieren. Von vorher 70 Stunden auf 30 oder 40 Stunden die Woche. Das habe er seiner Frau versprochen, sagt Reuters senior und lacht. Die Organisation hat er in die Hände seiner Nachfolger gelegt, er werde sich vermehrt um den "Außendienst" kümmern. Das bedeutet, dass er die Landwirte und Gärtner vor Ort besucht. "Es gibt Landwirte, deren Familien ich mittlerweile in der dritten Generation betreue", sagt der Senior.

Seine jungen Kollegen räumen mit dem Vorurteil auf, dass Steuerberater einen trockenen Job haben. "Die Zahlen kriegen Leben, wenn wir vor Ort sind", erklärt Markus Schulz. Er sieht die Aufgabe des Steuerberaters als die eines Übersetzers zwischen Lebenswirklichkeit der Landwirte und Gärtner und den Zahlen.

"Die Geschichten aus dem Leben sind aufregend. Sie machen die Würze aus." Kein Wunder also, dass sich der Senior nicht so recht trennen mag. "Wenn man das 50 Jahre gemacht hat, ist das einfach das Leben", sagt der 65-Jährige, der 1966 mit einer Ausbildung beim Finanzamt in sein Berufsleben gestartet ist.

Stefan Boßmann wirft einen Blick in die Zukunft. "Es wird mehr Digitalisierung in der Buchführung geben", sagt der Steuerberater. Was bisher in Ordnern an Belegen steckt, werde in Zukunft eingescannt. "Die Umstellung wird in den nächsten zehn Jahren massiv auf uns zukommen." Dominic Reuters vermutet, dass es in den kommenden Jahren für die Landwirte nicht einfacher werde, auf dem Markt zu überleben. Schon jetzt hätten die Landwirte stark zu kämpfen, sagt Boßmann. Reuters Senior erinnert an die Entwicklung, dass immer mehr kleine Betriebe wegfallen, der Trend zu Großbetrieben gehe.

(RP)
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