Goch Weeze erhöht die Friedhofsgebühren

Goch · Seit Jahren gleichen die Gebühren die entstehenden Kosten nicht mehr aus. Deshalb werden Grabstätten und Beerdigungen nun teurer. Urnengräber in verschiedener Form werden zum Regelfall - Erdbestattungen gehen zurück.

 Blick auf den Weezer Friedhof. Immer mehr Weezer entscheiden sich für Urnengräber, nicht zuletzt, weil sie pflegeleicht sind. Kiesflächen auf Gräbern bleiben jedoch verboten, denn die letzten Ruhestätten sollen auf Wunsch von Politik und Verwaltung in eine grüne, naturnahe Umgebung eingebettet sein.

Blick auf den Weezer Friedhof. Immer mehr Weezer entscheiden sich für Urnengräber, nicht zuletzt, weil sie pflegeleicht sind. Kiesflächen auf Gräbern bleiben jedoch verboten, denn die letzten Ruhestätten sollen auf Wunsch von Politik und Verwaltung in eine grüne, naturnahe Umgebung eingebettet sein.

Foto: Thomas Binn

Einige Jahre lang hat die Weezer Verwaltung darüber hinweggesehen, dass bei den Friedhofsgebühren "erhebliche Unterdeckungen" bestanden. Im Haushaltsplan für das kommende Jahr wurden sie deshalb angepasst, sprich: angehoben. Sowohl konventionelle Reihen-und Wahlgräber als auch Urnengräber werden teurer. Und auch für die Bestattungen selbst muss künftig mehr gezahlt werden. Da Gebührenhaushalte kostendeckend zu sein haben, fand die Politik in der jüngsten Ratssitzung nichts an den Veränderungen auszusetzen.

Mit diesen Gebühren müssen Hinterbliebene im Todesfall eines Angehörigen rechnen: Der Erwerb eines Reihengrabes schlägt künftig mit 1072 Euro zu Buche, bisher waren es 963 Euro. Etwas günstiger als früher wird ein anonymes Reihengrab: Das ist für 1830 gegenüber zuvor 1964 Euro zu haben. Wahlgräber wiederum werden teurer: 1383 Euro (bisher 1245 Euro) kostet ein solches, das 25 Jahre lang genutzt werden kann. Wer die Grabstätte länger erhalten und pflegen möchte, zahlt danach pro weiteres Jahr knapp 50 Euro (bisher 45) und eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 139 (früher 116) Euro.

Die Gebühren für die Bestattungen selbst steigen ebenfalls, am stärksten diejenigen für eine Erdbestattung: 467 gegenüber bisher 436 Euro sind zu zahlen. Und auch das traurigste Friedhofs-Kapitel bleibt von den Gebührenerhöhungen nicht verschont: Selbst Kindergräber müssen teurer werden. 296 statt bisher 258 Euro werden ab 2015 für ein solches Grab fällig.

Rita Moch, bei der Gemeindeverwaltung unter anderem mit dem Thema Friedhof befasst, bestätigt die allgemeine Tendenz, dass Urnengräber immer beliebter werden. "Trauernde können sich für ein Urnenreihengrab, ein anonymes Urnengrab oder ein Einzelurnengrab entscheiden. Auch Mehrfachurnengräber oder Gemeinschaftsurnengräber sind auf Weezes Friedhöfen möglich." Das ist jedoch noch nicht lange so: Erst im vergangenen Jahr hatte die Politik sich auf den Zeitgeist eingelassen und die Friedhofsordnung liberalisiert. Vor einigen Jahren hatte die Kommune die Friedhöfe von den beiden Kirchengemeinden mit der Verpflichtung übernommen, den Charakter christlicher Begräbnisstätten zu wahren. Das bedeutete im Regelfall: Erdbestattung.

Doch in Weeze ist es nicht anders als anderswo auch: Immer mehr Menschen entscheiden sich für Urnengräber, nicht zuletzt, weil sie pflegeleicht sind. "Im Jahr 2013 hatten wir zum Beispiel bei 101 Sterbefällen 47 Urnenbestattungen", sagt Roswitha Bloch. Mustergrabstätten auf dem Friedhof am Gesseltweg haben sicher Interesse an den neuen Bestattungsmöglichkeiten erweckt.

Wichtig bleibt Verwaltung und Politik in Weeze, dass die letzten Ruhestätten in eine grüne, naturnahe Umgebung eingebettet sind. Kiesflächen auf Gräbern bleiben verboten, allenfalls Mulch oder Rinde dürfen sein, um den Pflegeaufwand im Rahmen zu halten.

(RP)
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