Goch/Weeze Weezer erfinden Wetter-Ansage für Piloten

Goch/Weeze · Am Airport Weeze ist ein Gerät im Einsatz, das Willi Sevenheck und Michael Hähn erfunden haben.

Willi Sevenheck und Michael Hähn haben ein Ansagegerät entwickelt, mit dem Piloten Wetterdaten abrufen können. Die Deutsche Flugsicherung hat das Gerät bereits für den Flughafen Weeze zertifiziert. Dort ist es im Tower seit Mai erfolgreich im Einsatz. Piloten, die sich im Landeanflug befinden, müssen nach einem bestimmten Schema Wetterdaten abrufen: Seitenwinde, Taupunkt, Sichtweite, Wolkenhöhe und Verschiedenes mehr. Deshalb sprechen Fluglotsen alle 30 Minuten die aktuellen Wetterinformationen auf Band. Die zirka 20 Sekunden lange Ansage wiederholt sich in einer Endlosschleife, bis eine halbe Stunde später die nächste Aktualisierung erfolgt. Die Piloten schalten sich auf diese Frequenz ein und erhalten so die nötigen Wetterdaten. Diesen so genannten Automatic Terminal Information Service (ATIS) gibt es natürlich bereits an allen Flughäfen. "Das Problem ist jedoch, dass die bestehenden Geräte, die aus den USA importiert werden, langsam veralten. Es wird nichts Neues nachproduziert", sagt Willi Sevenheck, der mit Michael Hähn die Firma Inno4tec gegründet hat. "Viel problematischer jedoch sind die hohen Ausfallerscheinungen dieser Geräte. Im Prinzip vergeht kein Tag, an dem nicht irgendetwas hängt."

Willi Sevenheck und Michael Hähn, die als externe Dienstleister für die komplette Elektronik, IT und technischen Support am Flughafen Weeze zuständig sind, haben die Schwierigkeiten miterlebt. "Wir haben gedacht, das kann doch nicht so schwer sein, da etwas zu machen. Also haben wir uns voriges Jahr hingesetzt und an einer Lösung gefeilt", sagt Sevenheck, der bei der Bundeswehr im Bereich Radartechnik gearbeitet hat und für seine Entwicklungen mehrfach ausgezeichnet wurde.

"Wir haben das Rad nicht neu erfunden", sagt Michael Hähn. Aber was sie gemacht haben, ist so simpel wie effizient. Hähn und Sevenheck haben Fehlerquellen identifiziert und sind dann an die Arbeit gegangen. "Wir haben qualitativ absolut hochwertige Komponenten ausgesucht und präzise aufeinander abgestimmt. Dazu haben wir eine eigene Software entwickelt, die genau auf diese Komponenten ausgerichtet ist", so Sevenheck. Sie dürfe sich nicht aufhängen, keine alten Ansagen abspielen, und würden versehentlich zwei Knöpfe gedrückt, darf nichts passieren, so Sevenheck. Weiterer Pluspunkt: Das Ansagegerät braucht keinen PC, läuft völlig autark. "Das bedeutet Sicherheit." Deshalb ist die Erfindung aus Weeze auch für größere Flughäfen, die in ihren Towern automatische Ansagen verwenden, als Back-Up-Lösung interessant.

(RP)
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