Goch/Weeze Wendler und Girmes im Weezer Festzelt
Goch/Weeze · Nach dem Dschungelcamp ist der König des Pop-Schlagers heute Top-Act im Weezer Festzelt. Laut Branchenkennern soll Wendler mittlerweile bis zu 9500 Euro pro 45-Minuten-Auftritt fordern. Willi Girmes ist da schon deutlich billiger.
Sie sind "Ballermänner". Sie treten erfolgreich auf Mallorca auf. Wie im "Oberbayern" zum Beispiel. Und sie absolvieren gerne auch am Niederrhein ihre Gastspiele. Wie heute Abend, wenn im Weezer Festzelt am Cyriakusplatz die "Schlagerparty de Luxe" über die Bühne geht.
Ein Helene-Fischer-Double wird dort auftreten. Axel Fischer gibt seinen Hit "Amsterdam" zum Besten. "Unser" Willi Girmes, in Kevelaer aufgewachsen und mittlerweile in Goch-Asperden zu Hause, wird moderieren und den "Piratentanz" anstimmen. Doch über allem thront der Wendler, wie er in Fankreisen nur genannt wird. Und das schlägt sich auch in der Gage nieder. Laut zwei externer Veranstalter, die anonym bleiben wollen, soll sich seine Gagenforderung mittlerweile auf bis zu 9500 Euro hochgeschraubt haben. Für 45 Minuten Gesang plus Musik vom Band. Dem Kurz-Auftritt im RTL-Dschungelcamp sei Dank. Der hat die Preise deutlich in die Höhe getrieben.
Gagen, von denen einer wie Willi Girmes (noch?) nur träumen kann. Im sehr niedrigen vierstelligen Bereich soll der Ex-Wirt, der früher mal die "Qualle" in Kevelaer geführt hat, kassieren. Pro Abend, versteht sich. Summen, die Egbert Groterhorst nicht bestätigt. Obwohl er es wahrscheinlich könnte, da er Willi Girmes regelmäßig an Karneval für seine Gelderner "Lindenstuben" bucht. "Willi guckt bei seinen Auftritten nicht auf die Uhr. Er ist unkompliziert und gibt gerne noch Zugaben, so lange die Stimmung da ist. Den Wendler würde ich nie buchen", weiß der Gelderner Gastronom. Ein Umstand, mit dem der Wendler wohl leben kann. Weil er an manchen Abenden gleich mehrere Auftritte nacheinander absolviert. Bei einem Auftritt auf der rechten Rheinseite wurde er sogar mal vom vorherigen "Gig" eingeflogen — um dann weit nach Mitternacht dem Partyvolk einzuheizen.
In Weeze sind die Veranstalter, die allesamt aus dem Ort kommen, heilfroh, den Wendler noch vor dem Dschungelcamp gebucht zu haben. "Die Musik ist toll. Da ist es doch egal, ob er in den Medien etwas polarisiert", findet Bernd Dicks. Der Veranstalter weiß, dass andere Künstler mehr Macken haben, ihre Forderungen außerhalb der Gagen viel extravaganter sind. Von Fidschi-Wasser ist da beispielsweise die Rede. Bei Wendler, so sagt einer, der ihn schon öfter gebucht hat, ist es eher der zuckerfreie Energydrink, den der Wendler im Garderoben-Kühlschrank sehen will.
Ein anderer Veranstalter redet gar nur von Mineralwasser, das bereit zu stehen hat. "Er ist überhaupt nicht so arrogant, wie er manchmal in den Medien rüberkommt", sagt der Profi. Wendler sei aber von sich und seinem Können überzeugt. "Zu Recht", wie er sagt. Denn der könne richtig was. Dass er andererseits das Talent habe, so ziemlich in jedes Fettnäpfchen zu treten, lässt der Veranstalter aber auch nicht unerwähnt. Er stehe sich manchmal selbst im Weg. Was aber nicht für die Bühne gilt. Da agiert er souverän.
Los geht es heute ab 20 Uhr. Der Wendler legt aber erst später los. Restkarten gibt es an der Abendkasse für 22 Euro pro Stück.
