Goch Wer will die Schule wechseln?

Goch · Weil im nächsten Schuljahr zu wenige Kinder in der dritten Klasse in Kervenheim sind, müssen wohl Kinder aus Winnekendonk die Schule wechseln. Die Stadt hofft, dass Eltern sich dafür freiwillig melden.

 Von Winnekendonk müssen wohl Schüler nach Kervenheim wechseln. Marc Buchholz (Stadt), Dagmar Scholz (Schulleiterin, Dr. Guido Gerdemann, Christine van Elst (Schulpflegschaft), Schulrätin Dagmar Wintjes und Brigitte Middeldorf (SPD) stellten die Alternativen vor. (unten v.l.)

Von Winnekendonk müssen wohl Schüler nach Kervenheim wechseln. Marc Buchholz (Stadt), Dagmar Scholz (Schulleiterin, Dr. Guido Gerdemann, Christine van Elst (Schulpflegschaft), Schulrätin Dagmar Wintjes und Brigitte Middeldorf (SPD) stellten die Alternativen vor. (unten v.l.)

Foto: Evers / Latzel

Die Entwicklung kam zur Unzeit: Kurz vor den Sommerferien zeigte sich, dass fünf Kinder die zweite Klasse in Kervenheim verlassen. "Damit wurde die erforderliche Mindestzahl von 15 Kindern pro Klasse nicht mehr erreicht", erläutert Sozialdezernent Marc Buchholz. Jetzt steht die Frage im Raum, wie der Betrieb am Schulverbund Winnekendonk /Kervenheim weiterlaufen kann. Um über die Alternativen zu informieren und zu diskutieren, waren die Eltern zu einem Infoabend geladen. Es sei drei Stunden lange und intensiv diskutiert worden, teilte Buchholz gestern bei einer Pressekonferenz mit. Zu einer Entscheidung sei es nicht gekommen. Doch die soll schnell getroffen werden, damit Eltern und Kinder wissen, wie es weitergeht.

Im Raum stehen drei Alternativen: Variante A sieht vor, dass die zehn Kinder aus Kervenheim auf die beiden vorhandenen Klassen in Winnekendonk verteilt werden. Eine Klasse aus Winnekendonk wechselt dann komplett nach Kervenheim.

Variante B sieht ebenfalls vor, dass die zehn Kinder aus Kervenheim auf die beiden Winnekendonker Klassen verteilt werden. Allerdings bleiben beide Klassen in Winnekendonk.

Goch: Wer will die Schule wechseln?
Foto: Latzel

Variante C wird von der Verwaltung und der Schulaufsicht favorisiert: Diese sieht vor, dass sich acht Eltern melden, deren Kinder freiwillig von Winnekendonk nach Kervenheim wechseln. "Diese Variante hat auch den Vorteil, dass die Klassen mit jeweils 18 Schülern klein bleiben", sagt Buchholz. Um schnell zu einer Entscheidung zu kommen, wird aufs Tempo gedrückt. Bis Montag 12 Uhr sollten sich die Eltern, die zum Wechsel bereit sind, bei der Schule melden. Buchholz machte ausdrücklich deutlich, dass sich nicht nur Eltern aus Winnekendonk melden können. Auch Schüler aus anderen Schulen des Stadtgebietes könnten nach Kervenheim wechseln. "Vielleicht spricht ja einige Eltern an, dass hier kleine Klassen angeboten werden können", so der Sozialdezernent. Auch hofft man sicher darauf, dass vielleicht das ein oder andere Kind aus Uedem nach Kervenheim wechselt. Die aktuelle Klasse zwei in Kervenheim besuchen bereits vier Kinder aus der Nachbarkommune.

Buchholz macht deutlich, dass nach der Frist eine Entscheidung fallen wird. Melden sich nicht genug Eltern freiwillig, wird wohl Variante A umgesetzt, da Variante B schulfachlich problematisch sei, so Schulrätin Dagmar Wintjes. Vorgesehen ist, dass Mittwoch bekanntgegeben wird, welche Variante gewählt wird. Die Bekanntgabe der Klasseneinteilung soll gegebenenfalls per Post in den Sommerferien erfolgen.

Von Seiten der Eltern kommt Kritik. Vor allem, weil alles kurz vor den Sommerferien in kurzer Zeit umgesetzt werden soll. Vater Felix van Loo hat in einer umfangreichen Stellungnahme das Verfahren moniert. Dafür habe er viel positiven Zuspruch bekommen, sagte er gestern. Er fragt sich vor allem, warum es nicht möglich ist, die Klasse in Kervenheim auch mit weniger Schülern fortzuführen. Das Schulgesetz lasse zu, dass in Ausnahmefällen Abweichungen zugelassen werden könnten. Sein Kind sei damals extra in Kervenheim angemeldet worden, weil dort die Klassen klein und überschaubar sind. Sollte jetzt Modell A genommen werden, würden die Klassen mit 28 Schülern sehr groß. Für die Eltern sei auch die Ungewissheit groß, wie es mit ihrem Kind weitergeht. Denn wenn erst in den Sommerferien bekanntgegeben werde, welches Kind in welche Klasse komme, hätten Eltern ein Problem, die in die Ferien fahren.

Eltern von Kindern der kommenden dritten Klasse, deren Kinder freiwillig nach Kervenheim wechseln wollen, müssen sich bis Montag 12 Uhr unter overberg-grundschule@schulen-kevelaer.de melden.

(RP)
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