Goch Widerstand gegen Kevelaers Windkraft

Goch · Im Bereich Berendonk wachsen derzeit mehrere Anlagen in den Himmel. Der Kreis Kleve hat sie auf der Grundlage des Flächennutzungsplans aus dem Jahr 2000 bewilligt. Anlieger klagen dagegen und wollen Baustopp.

Goch: Widerstand gegen Kevelaers Windkraft
Foto: arfi

Im Bereich Brendonk wachsen derzeit drei große Windkraftanlagen in den niederrheinischen Himmel. Genehmigt hat sie der Kreis Kleve nach den rechtlichen Vorgaben aus dem Jahr 2000: Damals wurde die 7. Änderung des Flächennutzungsplans für Kevelaer rechtskräftig. Durch Klageverfahren von Anliegern hatte es eine längere Verzögerung in der Umsetzung gegeben. Inzwischen wurde den Anträgen auf vier Windräder im privilegierten Außenbereich jedoch stattgegeben, die Klagen gehen jedoch weiter. Einige Anlieger wollen die Anlagen, die eine Nabenhöhe von 64 und 98 Meter haben, nicht in ihrer Umgebung haben.

Elke Sanders gibt für die Kreisverwaltung Auskunft. Sie erklärt gegenüber der Rheinischen Post: "Es gibt gegen jede der Anlagen Einwendungen. Mit dem Bau durfte dennoch schon begonnen werden. Die Kläger versuchen aber, vor dem Verwaltungsgericht einen Baustopp zu erreichen. Es handelt sich also um ein schwebendes Verfahren." Nach Auskunft der Verwaltungssprecherin sind derzeit zehn Klagen anhängig. Ob die Betreiber des Widerspruchs damit Erfolg haben könnten, sei derzeit nicht abzuschätzen. Als die Anlagen genehmigt wurden, gab es schließlich einen bestehenden Flächennutzungsplan.

Schon lange ist auch ein Gebiet am "Lieven Heer" Richtung Wemb für Windkraftanlagen vorgesehen. Und wird dafür genutzt. Seit Oktober 2011 hat die Verwaltung allerdings von der Politik den Auftrag, eine Gesamtkonzeption für Windkraft-Standorte im Stadtgebiet Kevelaer zu erstellen. Damit soll der regenerativen Energienutzung mehr Raum gegeben werden.

Nach Auskunft von Ludger Holla, zuständig für die Stadplanung, ergeben die vorgeschlagenen Konzentrationszonen Rietweyen, Schwarzbruch und Berendonk eine Gesamtgröße von 180,8 Hektar. Das entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent der Gesamtfläche der Stadt Kevelaer. Von den Flächen, die weder mit harten noch mit weichen Tabukriterien belegt sind, wird ein Anteil von 29,5 Prozent zur Konzentrationszonenausweisung vorgeschlagen. Das Verfahren ist jedoch zeitaufwendig; errichtet werden dürfen derzeit nur die nach den alten Richtlinien beantragten Anlagen in Berendonk. Auch in Weeze gibt es intensive Windkraft-Planung, zum Teil befinden sich die vorgesehenen Flächen in unmittelbarer Nähe zur Ortsgrenze Kevelaer - und zu den Niederlanden. Die Genehmigungen stehen aber noch aus.

Von der Bundesstraße aus sind die zwei im Bau befindlichen Wettener "Spargel" gut zu sehen. In Fahrtrichtung Kevelaer Richtung Geldern ist eine Anlage im Feld schon weit gediehen, auf der anderen Seite der Bundesstraße entsteht an der Gertenstraße die zweite "Mühle". Eine dritte wächst noch. Ein mächtiger Kran und einiger Schwerlastverkehr haben mit dem Aufbau zu tun.

Nach Einschätzung der Kevelaerer Verwaltung ist die "Umwelterheblichkeit" des Gebiets Berendonk nicht sehr groß. Das Betonwerk "Red Sun" und die bestehenden Windräder belasten die Fläche vor, zudem werde sie intensiv landwirtschaftlich durch Gärtnereibetriebe genutzt.

(RP)
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