Umgebaut wurde das Ladenlokal, das sich unter den bisherigen Praxisräumen Am Steintor 4-8 befand. Zwei neue Behandlungsräume sind entstanden sowie ein großzügiger Warte- und Empfangsbereich. So verfügt die Praxis nunmehr über sechs Behandlungsräume. Drei neue Arbeitsplätze wurden durch die Erweiterung geschaffen. Dr. Emmerich, der kurz vor seinem 59. Geburtstag steht, sagt: "Ich hatte einfach noch mal Lust dazu, etwas zu verändern. "Es macht mit großen Spaß, jeden Tag mit kleinen Schritten immer besser zu werden. Und manchmal eben auch mit einem großen!" Schöne Räume seien aber nicht das Wichtigste, das seien "die Menschen, die dort arbeiten und motiviert sind, jeden Tag ihr Bestes zu geben".

Ändern möchte er insbesondere viele negative Assoziationen, die manche Patienten mit dem Besuch beim Zahnarzt verbinden. In 35 Berufsjahren habe er beobachtet, "dass Kinder (sofern sie nicht vorher negativ geprägt wurden) und Erwachsene, die seit ihrer Kindheit bei uns in Behandlung sind, praktisch angstfrei kommen, während viele ältere Patienten ihr Päckchen aus möglicherweise negativen Erfahrungen und Einflüssen von außen zu tragen haben. Und diese (Angst-) Patienten sind am besten positiv zu konditionieren, wenn sie möglichst häufig kommen und immer wieder gute Erfahrungen machen. Je länger sie dies nicht tun, umso mehr setzt sich die alte Angst wieder durch."

"Die Praxis soll transparent sein wie ein Ladenlokal, in das man geht und sich erst einmal umschaut", beschreibt er seine Intention. Der Eingangsbereich schaffe ein "Crossover-Ambiente" aus Wellness-Abteilung und Arzt-Praxis. Schwellenangst werde abgebaut durch den Schwerpunkt Prophylaxe.

"Als ich vor 30 Jahren in Goch anfing, wurde noch nicht viel über Prophylaxe gesprochen", so Emmerich. Professionelle Zahnreinigung und Zahnästhetik seien wichtige neue Wege in der Zahnmedizin der letzten Jahre. So ist auch mit der Zahnmedizinischen Prophylaxe-Assistentin (ZMP) ein ganz neues Berufsbild entstanden. Zwei ZMPs zählen bei Emmerich zum Team. Im Bereich Zahnästhetik wird die Praxis in Kürze auch ein professionelles Bleaching (Zahnaufhellung) anbieten. "Selbstgemachtes Zahnbleaching ist eine unberechenbare und gefährliche Sache", erklärt der Zahnarzt.

Wie Dr. Emmerich berichtet, ist sein 15-köpfiges Team froh, dass die Umbauarbeiten abgeschlossen sind. Heftiger Baulärm hat oftmals die Gespräche mit Patienten erschwert. Emmerich möchte auf jeden Fall noch einige Jahre weitermachen und hat insgesamt eine sechsstellige Summe investiert. "Zahnarzt sein ist eine wunderbare, abwechslungsreiche Mischung aus Arzt, Entertainer und Handwerker", betont er, jedoch was dem Berufsstand zu schaffen mache, sei der Wust an Auflagen, Regulierungen und Vorschriften. Durch die Vergrößerung sichere er auch die Existenz der Praxis im ländlichen Bereich. Sie sei für einen möglichen Nachfolger in einigen Jahren damit attraktiver.

Die erfolgreiche Praxis der Zukunft sieht der Zahnarzt weder in der Kleinpraxis mit nur einem Behandler noch im großen medizinischen Versorgungszentrum. Kleine Praxen könnten technische Anforderungen und Vorschriften auch finanziell kaum erfüllen, Versorgungszentren litten dagegen eher am Mangel an persönlicher und individueller Beratung. Die Wahrheit liege dazwischen.

Neben Dr. Emmerich sind Nedal Abdo und Dr. Kristin Lemken als Zahnärzte mit im Team. "Wir verfolgen ein gemeinsames Behandlungskonzept", betont Friedrich Wilhelm Emmerich.