Goch Zehnter Oldtimertreff in Pfalzdorf

Goch · Zum Jubiläum trafen sich Oldtimerfreunde beim MSC Flott-Weg in Pfalzdorf. 300 Teilnehmer mit Fahrzeugen, zahlreiche Besucher und bestes Sommerwetter krönten die Veranstaltung.

 Ein Hingucker: Das Motorrad BSA 250 Kubik aus dem Jahr 1923 von Martin Smits war das älteste Motorrad beim Oldtimertreff des MSC Flott-Weg in Pfalzdorf.

Ein Hingucker: Das Motorrad BSA 250 Kubik aus dem Jahr 1923 von Martin Smits war das älteste Motorrad beim Oldtimertreff des MSC Flott-Weg in Pfalzdorf.

Foto: Evers

Sie fahren alle mit moderatem Tempo, halten großen Sicherheitsabstand auf der Straße, tuckern und knattern manchmal laut: Oldtimer. So heißen Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind und einen Motor haben. Auf ihren Nummernschildern ist am Ende ein großes "H" zu lesen, es steht für "historisch". 300 Exemplare waren zum 10. Oldtimer-Treffen des Motorsportclubs (MSC) Flott-Weg nach Pfalzdorf gekommen. Motorräder, Pkw, Traktoren standen auf der Festwiese am Hotel Auler, durften betrachtet werden, und die stolzen Besitzer beantworteten Fragen und ließen auch schon mal den Motor an - nur für den Klang.

"Benzingespräche nennt man das", sagte Jürgen Fischer, Geschäftsführer des MSC, mit Blick auf die kleinen Gesprächsrunden an manch einem prachtvollen alten Gefährt. Wie dem BSA 250 Kubik aus dem Jahr 1923. "Das ist das älteste Motorrad hier und wirklich ein sehenswertes Stück", sagte Peter Hohl vom Vorstand des MSC. Stolzer Besitzer und Oldtimer-Sammler Martin Smits aus Kleve erzählte, wie er die Maschine in Belgien auf einem kleinen Motorradmarkt entdeckte. Ganz besonders sei der für die heutige Optik ungewöhnliche Rundtank und die Bremstechnik, die noch mit Holzklotz ausgerüstet ist. Bei dem schönen Sommerwetter glänzte und blitzte das Chrom, wie an vielen anderen Fahrzeugen rundherum.

Goch: Zehnter Oldtimertreff in Pfalzdorf
Foto: Evers Gottfried

Ein wahrer Hingucker war auch ein Ford A aus dem Jahr 1930. Besitzer Anton van Londen aus Didam (NL) berichtete, dass sein fotogener Oldtimer oft bei Hochzeiten und anderen passenden Festlichkeiten zum Einsatz komme.

Peter Hohl bewundert an den alten Autos, dass sie nicht "von der Stange" sind. "Die Verarbeitung, die Robustheit, die alte Technik ist einfach genial", sagte er. Fachmännisch erläuterte er auch die vielen sehr unterschiedlichen Traktoren auf der Wiese. Sehenswert der alte Lanz Bulldog, die Hanomags oder der IFA-Traktor, Baujahr 1952 mit 4 Zylindern und 40 PS. "Das sind Kindheitserinnerungen für mich", sagte Wolfgang Naujokat aus Goch, der als Zuschauer gekommen war und für viele sprach, die sich beim Anblick so manchen Modells zurückerinnerten.

Doch nicht nur die ältere Generation interessiert sich für die historische Technik. Der 22-jährige Marvin Gietemann aus Nierswalde stellte einen alten Feuerwehrwagen aus der ehemaligen DDR aus, den er zusammen mit seinem Vater pflegt und hegt. Ein Pumpenwagen als Anhänger gehörte dazu. Das Fahrzeug aus dem Jahre 1983 begeistert ihn, weil die alte Technik einfach immer noch funktioniert.

Höher schlugen die Herzen der Oldtimer-Liebhaber auch beim Anblick eines schön renovierten T1, des ersten Modells der Bully-Baureihe von Volkswagen. "Der hat schon mal schnell einen Wert von über 100.000 Euro", sagte Peter Hohl.

Beliebtes Ausstellungsstück war auch ein Rettungswagen aus dem Jahr 1980. "Von diesem Modell gibt es nur noch drei Stück in Deutschland", informierte Jürgen Fischer.

Traditionell war das Oldtimertreffen eingebettet in das Fest der Pfalzdorfer Schützen, die an diesem Nachmittag auch ihr Königsschießen veranstalteten. "Wir machen das schon jahrelang zusammen, die beiden Vereine harmonieren miteinander", sagte Fischer. Festwirt Konrad Tophofen und seine Frau Beate waren bei der Organisation ebenfalls beteiligt.

(ath)
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