Goch Ziel: Eine Elternvertretung für alle Schulen

Goch · Die Kommune hat die Idee, eine Stadtelternpflegschaft ins Leben zu rufen. Das Gremium soll ganz konkret Themen anpacken wie Busfahrplan, Schulhofgestaltung oder flexible Ferientage. Die Initiative stößt auf viel Zustimmung.

 Bei Schulthemen sollen künftig Elternvertreter im Ausschuss ein Mitspracherecht bekommen.

Bei Schulthemen sollen künftig Elternvertreter im Ausschuss ein Mitspracherecht bekommen.

Foto: zel/Evers

Kevelaers Sozialdezernent hat aufmerksam beobachtet, wie sich die Stadtelternpflegschaft in Kleve in aktuelle Schulthemen einschaltet. "Das hat für mich die Frage aufgeworfen, ob ein solches Gremium nicht auch für Kevelaer Sinn machen würde", erläutert Marc Buchholz. Überall in Nordrhein-Westfalen würden sich solche Elternräte gründen, und Buchholz findet es sinnvoll, auch in der Marienstadt einen Anlauf zu nehmen. "Wichtig ist für mich, dass wir hier proaktiv werden, um ein solches Gremium bereits zu haben, falls es mal konkrete Probleme gibt."

Goch: Ziel: Eine Elternvertretung für alle Schulen
Foto: Evers Gottfried

Bereits seit 2005 habe die Schulverwaltung regelmäßige Gespräche mit Eltern geführt. "Bisher haben wir keine Stadtelternpflegschaft in Kevelaer auf den Weg gebracht," so Buchholz. Er zieht den Vergleich zum Jugendamtselternbeirat (JEB) der Kindertageseinrichtungen. Dort wählen die jeweiligen Elternvertreter zwei Personen, die im JEB die Themen der Kindergärten bündeln und mit Verwaltung und Politik erörtern. Ganz wichtig: Die Elternvertreter dürfen im Jugendhilfeausschuss mitdiskutieren. Ähnliches sei Ziel bei der Stadtelternpflegschaft. Auch hier könne sich das Gremium regelmäßig treffen und zwei Vertreter dann am Schulausschuss teilnehmen. Im Unterschied zum Beirat für die Kindergärten gebe es bei den Schulen die besondere Situation, dass hier ja über verschiedene Systeme gesprochen werden. Denn im Stadtelternrat sollen möglichst alle Schulformen vertreten sein. Wichtig ist Buchholz, dass die Stadt hier nichts einrichtet, wenn es gar keinen Bedarf gibt. Daher soll bei einem Gespräch mit Schulpflegschaftsvertretern erörtert werden, ob ein solches Gremium Sinn macht. Ende März findet dieses Gespräch statt.

Michael Cuypers, Leiter der Gesamtschule, hält die Initiative für eine gute Sache. "So hätte man die Möglichkeit, dass Schulen gemeinsam ihre Interessen vortragen", sagt er. Karl Hagedorn, Rektor des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, findet den Ansatz positiv, weil es bislang nur wenig Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Schulpflegschaften gebe. Er hat auch ganz konkrete Themen im Kopf, über die man sich im Elternrat austauschen könnte: etwa über die Gestaltung des Schulhofs oder den Busfahrplan.

Eben diesen konkreten Austausch hält auch Clemens Sieben für sehr wichtig. "Der Busfahrplan ist ein gutes Beispiel, da treten immer mal wieder Probleme auf. Es kann helfen, sich hier abzusprechen und dabei auch die Belange der einzelnen Kevelaerer Ortschaften im Auge zu haben", sagt der Vorsitzende der Schulpflegschaft des Gymnasiums. Er könne sich auf jeden Fall vorstellen, in einer Stadtelternpflegschaft mitzuarbeiten. Wenn es eine engere Zusammenarbeit zwischen den Schulen gebe, dann habe man auch mehr Möglichkeiten. Solche Kontakte seien wichtig, damit die Schulen nicht nebeneinander herlaufen.

Was ein Stadtelternrat ganz konkret bewirken kann, hat sich in Kleve gezeigt. Hier gab es lange Ärger darüber, dass die beweglichen Ferientage nicht koordiniert waren. Heute sei dieses Problem im Griff, heißt es. Die beweglichen Ferientage wären auch für Andreas Berndt, Leiter der Antonius-Grundschule, ein mögliches Thema für die Stadtelternschaft. "Denn da gibt es immer wieder Anrufe, weil Eltern Probleme haben, wenn Kinder auf unterschiedliche Schulen gehen und ein Kind frei hat und das andere an dem Tag zur Schule muss", sagt er. Er hält einen Stadtelternrat für eine gute Idee. Auf diese Weise könnten sich die Eltern vernetzen.

Aus Sicht des Sozialdezernenten in Kevelaer gibi es eine ganze Reihe von konkreten Themen: die Situation in der Umsetzung der Inklusion in den Schulen, Schulausstattungen, Regelungen zum Offenen Ganztag und die Lehrerversorgung in Schulen.

Über das erste Gespräch mit den Eltern wird die Verwaltung in der Schulausschusssitzung am 10. Mai berichten.

(RP)
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