Goch Zügigkeit der Grundschulen festgelegt

Goch · Liebfrauenschule und St.-Georg-Schule sollen dreizügig bleiben, Arnold-Janssen-Schule kann mit zwei Zügen planen. Am meisten Zulauf hat die Pfalzdorfer von-Motzfeld Schule (3,5 Züge), in Kessel und Asperden bleibt alles beim Alten.

Ausgehend vom aktuellen Schulentwicklungsplan hat ein Beratungsbüro gemeinsam mit der Stadt Goch festgelegt, was zu tun ist, um im Bereich der Grundschulen für die kommenden Jahre Planungssicherheit zu haben. Im heute tagenden Schulausschuss wird (vorbehaltlich der Zustimmung des Rates) die Zügigkeit der fünf Gocher Grundschulen festgelegt. Wenn die Anmeldungen in dem Rahmen eintreffen, wie das derzeit abzusehen ist, muss sich in den kommenden Jahren keine der Schulen um ihren Bestand sorgen. Nicht diejenigen in den Ortsteilen, und auch keine der drei innerstädtischen.

Es geht um "konkrete Handlungsempfehlungen", über die die Politik zu befinden hat. Die katholische Liebfrauen-Grundschule ist bei den Eltern seit Jahren sehr beliebt und wird künftig vermutlich noch stärker gewählt werden, nimmt die Verwaltung an.

"Dies entspricht einerseits dem Trend der letzten Jahre und ist andererseits den geplanten Baugebieten in der Nähe der Schule geschuldet", heißt es in der Verwaltungsvorlage. Dahinter steckt der große Zulauf zur offenen Ganztagsschule, die im Fall Liebfrauen sogar über ein eigenes großes Gebäude mit Mensa und diversen Zusatzräumen verfügt. Der Blick in die Zukunft hat mit dem Baugebiet "ehemalige Reichswaldkaserne" zu tun, in dem sich künftig (unter anderen Personengruppen) auch viele junge Familien ansiedeln sollen.

Der Schulplaner empfiehlt, die Liebfrauen-Schule dennoch in der Regel dreizügig zu belassen und nur in besonders starken Jahren, wenn die Schulleitung dies befürworte, einen vierten Zug zuzulassen. Im Regelfall werden sich wohl fünf bis 15 Familien darauf einstellen müssen, ihr Kind an einer anderen Schule im Stadtzentrum anzumelden, weil die drei Züge voll sind.

"Das Gebäude gibt auch nicht mehr als drei Züge her; wir haben ja auch noch die Seiteneinsteigerklasse für die Flüchtlingskinder", erklärt Schulleiterin Carolin Fink. Den Kinder stehe eine zweijährige Individualförderung zu - der Raum werde für sie benötigt.

Auch die St.-Georg-Schule erfreut sich starker Nachfrage, kann aber ebenso räumlich nicht mehr als viermal drei Parallelklassen unterbringen. In anmeldestarken Jahrgängen (besonders 2019/20 ist da im Fokus) werden ebenfalls einzelne Schüler "an andere Schulstandorte hin beraten werden" müssen, wie es in der Vorlage heißt. Von diesen Entscheidungen dürfte dann die Arnold-Janssen-Schule profitieren, die seit Jahren von weniger Eltern für ihre Kinder gewählt wird. Das "Problem" der Schule, das Rektorin Kirsten Wamers eigentlich eher als Chance und Bereicherung werten möchte: Die Schule hat einen Migrantenanteil von rund 70 Prozent (viele der Kinder sind allerdings schon in Deutschland geboren).

Gerechnet wird für die Arnold-Janssen-Schule mit Anmeldungen zwischen 35 und 45 Kindern pro Jahrgang, so dass die Schule stabil zweizügig bleiben dürfte. "Der Grundschule werden momentan vom Kreis Kleve mehr asylsuchende Kinder zugewiesen als anderen Standorten", heißt es in der Vorlage. Sollte sich die Tendenz jedoch ändern, könne auch diese Schule bei entsprechenden Anmeldezahlen bedarfsweise einen dritten Zug einrichten.

Zahlenmäßig am stärksten entwickelt sich die Freiherr-von-Motzfeld-Schule in Pfalzdorf. Der Ortsteil erlebt starke Zuzüge mit vielen Kindern. Die Stadt möchte mit 3,5 Zügen planen.

Und die Niers-Kendel-Schule mit ihren beiden Standorten in Kessel und Asperden wird wie bisher zweizügig geführt; die Klassen eins und zwei lernen in Asperden, die "Großen" in Kessel. In geburten- oder anmeldestarken Jahrgängen kann es allerdings auch dort passieren, dass einige Kinder nicht an der Wunschschule angenommen werden können.

(RP)
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