Grevenbroich 1000 Jecke ziehen beim "Zoch" durch Gustorf

Grevenbroich · Großartige Stimmung in Gustorf: Der Rosenmontagszug ist bei den Karnevalisten immer beliebter. Die Teilnehmerzahl steigt jährlich.

Grevenbroich: Jecker "Zoch" zieht durch Gustorf
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Was für ein imposantes Bild! Rund 1000 Jecke sind gestern Nachmittag beim Gustorfer Rosenmontagszug durch die Straßen gezogen. Ein großes Spektakel — mehrere Tausend kostümierte Besucher säumten den Straßenrand. Dabei feiern die Gustorfer in diesem Jahr ohne Dreigestirn. "Unser Kinderprinzenpaar macht seinen Job aber mindestens genauso gut", sagt Zugleiter Lutz Höschler-Kremer (49).

Auffällig beim "Zoch" waren auch die Kostümtrends. Besonders angesagt sind in Gustorf und Gindorf in diesem Jahr bekannte Kinohelden. Gleich zweimal waren die "Minions" — aus dem US-amerikanischen Animationsfilm "Ich einfach unverbesserlich 2" — vertreten. Svenja Kluth (28) und ihre Truppe haben acht Sonntage lang an ihren Kostümen gebastelt. "Die kleinen gelben Figuren haben uns und viele Kinder einfach begeistert. Deshalb waren wir uns schnell einig, dass wir uns als Minions verkleiden", sagt die Gustorferin. Unter dem Motto "Gustorf — einfach unverbesserlich" zogen sie durch die Straßen.

Ebenfalls einen Kinofilm hatten "Die Uschis" zum Vorbild. Die Mädels hatten sich als Russell aus dem Film "Oben" verkleidet — jener warmherzigen Hommage an die Liebe und das Leben, die vor fünf Jahren die Kinobesucher begeisterte. "Bei dem Film fangen sogar die Männer an zu weinen", sagt Lena Nilgen (20). Doch geweint wurden gestern höchstens Freudentränen. Denn Hunderte Kisten voller Kamelle machten die Besucher des "Zochs" glücklich. Die 1000 Teilnehmer sorgten pünktlich ab 14.30 Uhr dafür, dass Bonbons und Co. unter das Volk gebracht wurden.

Grevenbroich: Närrisches Treiben in Hemmerden
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Auf einem von neun Großwagen stand dabei Willibert Schmitz (46). Zusammen mit seinen Jungs von den "Havanna Boys" zog er als Bischof Tebartz-van Elst durch die Straßen. Unter dem Motto "Der liebe Gott weiß, dass ich kein Engel bin", nahmen der Trupp den Limburger Bischof aufs Korn. "Wir gehen seit 1987 im Rosenmontagszug mit und versuchen stets Themen zu finden, die die Menschen beschäftigen", sagt Schmitz.

Ebenfalls hoch auf dem Wagen fuhr das Kinderprinzenpaar mit seinen zwei Pagen. Prinz Tim Bongartz (9) und Prinzessin Michelle Schröder (10) genossen das karnevalistische Treiben sichtlich. Dennoch kam am Ende des Umzugs auch ein wenig Wehmut auf. "Leider ist heute Abend die Zeit als Kinderprinzessin vorbei", sagte Michelle. Schon in den Startlöchern für die nächste Session stehen Luzia Kremer (9) und Leon Fienitz (8). Sie übten gestern als Pagen schon einmal das Kamelle-Werfen.

Mit 33 Fußgruppen und neun Großwagen war der Zug in diesem Jahr einer der größten der vergangene Jahre. "Es melden sich von Jahr zu Jahr mehr Gruppen an. Das freut uns sehr", sagt Lutz Höschler-Kremer. Nach dem Zug ging es für die Jecken zur After-Zoch-Party ins Zelt am Torfstecher Weg. Zusammen mit Hunderten anderen Jecken wurde dort kräftig weitergefeiert. Doch nach der Session ist bekanntlich vor der Session. "Im nächsten Jahr haben wir dann hoffentlich wieder ein Dreigestirn", betont Höschler-Kremer.

(draxl)
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