Grevenbroich 15 Kandidaten wollen in den Jugendrat

Grevenbroich · Ab kommendem Montag können Schüler ab zwölf Jahren den Jugendrat wählen. 15 Bewerber stellen sich zur Wahl. Einige Ziele sind mehr Freizeitangebote, bessere Busverbindungen und mehr Kontakte zwischen den Schulen.

Jugendliche vertreten die Interessen ihrer Altersgruppe - das ist die Aufgabe des Jugendrates. Von Montag, 12., bis Dienstag, 20. Dezember, können Schüler von zwölf bis 20 Jahren die Zusammensetzung des Gremiums bestimmen. Neu: Der Jugendrat wird von sechs auf 14 Mitglieder erweitert, und erstmals werden an den weiterführenden Schulen - jeweils an einem Tag - eigene Vertreter gewählt. "So sind alle weiterführenden Schulen vertreten", begründet Stadtjugendpfleger Christian Abels.

Insgesamt stellen sich 15 Bewerber zur Wahl. "Angesichts von G 8 und zunehmenden Lehrinhalten finde ich es bemerkenswert, dass sich so viele gefunden haben, die sich für die Gemeinschaft einsetzen wollen", erklärt Abels zufrieden mit der Resonanz. "Ich finde, dass Jugendliche eine Stimme in Grevenbroich brauchen", erklärt Pia Scheutwinkel bei einem Treffen von Bewerbern in der Alten Feuerwache. Die 14-Jährige gehört zu den jüngsten Kandidaten und tritt am Erasmus-Gymnasium an. "Viele Jugendliche haben etwas zu bemängeln, da will ich mich einsetzen", sagt Lukas Tschöke, ebenfalls 14. Er bewirbt sich an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule.

Was fehlt Jugendlichen, was wünschen sie? Bei dieser Frage werden wiederholt Freizeitaktivitäten und Treffpunkte gefordert. "Die Jugendlichen einer Schule kommen aus verschiedenen Stadtteilen und haben kaum die Möglichkeit, sich nach der Schule zu treffen - außer vielleicht in einem Eiscafé", sagt Ariane Lami (15) vom Erasmus-Gymnasium. Ein Platz zum Treffen, vielleicht mit einer Tischtennis-Platte oder anderem wäre schön. Michelle Van den Brock (16) von der Katholischen Hauptschule berichtet, dass es an ihrem Heimatort Kapellen außer dem Sportplatz nicht viel für ältere Jugendliche gebe. "Jugendtreffs sind cool, aber etwa Sportfeste sind effektiver, damit Jugendliche zusammenfinden, sich kennenlernen können", sagt Noemi Simon (16) vom Erasmus-Gymnasium. Yusra Hashimi (17) vom Pascal-Gymnasium wünscht sich "dass Veranstaltungen wie ,Kick für den Frieden' öfters stattfinden.

Ein wichtiges Thema sind für viele Kandidaten bessere Kontakte zwischen den weiterführenden Schulen. Oft würden Jugendliche Gleichaltrige der anderen Schulen kaum kennen, bestehe Distanz. Das solle sich ändern, meint etwa Emre Akin (17) vom Pascal-Gymnasium. "Realschüler, die nach der zehnten Stufe etwa zum Gymnasium wechseln, kennen oft kaum ihre künftige Schule", nennt Noemi Simon einen Grund für mehr schulübergreifende Kontakte - und berichtet, dass ein gemeinsames Sportfest für Erasmus und Diedrich-Uhlhorn-Realschule geplant sei. Pia Scheutwinkel wünscht sich Treffen, an dem auch jugendliche Flüchtlinge teilnehmen, "damit sie besser Anschluss finden". Ein Dauerbrenner unter den Forderungen sind bessere Bus- und Bahnverbindungen. "Von Düsseldorf nach Neurath bin ich zwei Stunden unterwegs", schildert Yusra Hashimi. "Ich habe kein Schokoticket. Für eine Fahrt nach Düsseldorf muss ich 5,60 Euro zahlen, nach Köln noch mehr", ergänzt Chantal Stender (17) vom Pascal-Gymnasium.

Weitere Wünsche: Emre Akin will sich für mehr Musik-Proberäume engagieren, Lukas Tschöke möchte mehr Freizeitmöglichkeiten auf dem Hof der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule und mehr "Equipment", etwa Sportgeräte, für den Unterricht.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort