Grevenbroich 16.000 Gäste strömen aufs Familienfest

Grevenbroich · Begegnungs- und Seniorendorf waren neu unter den 142 Ständen für alle Altersgruppen auf dem Dycker Feld.

Im Wortsinne familienfreundlich ging es gestern beim siebten Familienfest auf dem Dycker Feld zu. Trotz des bewölkten Himmels besuchten etwa 16.000, an den Eingängen von der Security gezählte, Gäste jeden Alters das Spektakel mit einem Riesenangebot zu familienfreundlich kleinen Preisen. Der Eintritt war, wie immer, frei. Und mit zehn Euro konnte sich eine Familie bei Getränke- und Würstchenpreisen von einem bis 1,50 Euro auf dem Fest mit 142 Ständen und einem vier-Bühnen-Programm gut unterhalten.

Neu waren diesmal das Seniorendorf und das Dorf der Begegnung, alle übrigens auch für Gäste mit Rollator und Eltern mit Kinderwagen auf dem einigermaßen trockenen Dycker Feld gut zu erreichen. "Wir wollen die Themen Senioren, Inklusion und Integration mit positiven Angeboten vermitteln", betonte Reinhard Giese vom Kreisjugendamt. Und das gelang beispielsweise mit den zahmen Lamas, die das Begegnungszentrum Delhoven mitgebracht hatte und die in der Arbeit mit Demenzkranken gute Dienste leisten. Natürlich waren die Lamas, die sich stundenlang streicheln ließen, auch die Lieblinge vieler Kinder.

Im Dorf der Begegnung war die Gemeinde Jüchen mit ihren deutsch-türkischen,- tamilischen,- russischen Freundeskreisen und der Integrationsstelle besonders gut vertreten und präsentierte damit auch ihr erfolgreiches Konzept zur Integration von Flüchtlingen. Die Lebenshilfe des Rhein-Kreises nutzen das Familienfest für eine Unterschriftenaktion gegen das neue Bundesteilhabegesetz, das nach Auffassung der Wohlfahrtsverbände die geistig Behinderten benachteiligt. Aber auch Spiel und Spaß kamen bei der Lebenshilfe, so wie bei allen anderen, nicht zu kurz. Die abwechslungsreiche Mischung aus "Infotainment", Aktion, Spiel, Sport, Wettkampf, Musik, Zuschauen lockte die ersten Besucher schon eine Stunde vor der Eröffnung aufs Gelände. Alleine für die Absicherung und mögliche Hilfeleistungen waren 120 Mitarbeiter von Feuerwehr, Polizei, Maltesern und einer Security-Firma vor Ort, nicht gezählt die Ehrenamtler der DLRG, der Malteser, der Feuerwehr und des Technischen Hilfsdienstes, die gemeinsam mit ADAC, Polizei, Johannitern das "Sicherheitsdorf" bestückten. Dort wurde gestern auch das neue Rettungsboot der DLRG Rhein-Kreis Neuss mit kirchlichem Segen durch Regionaldekan Ulrich Clancett zwar nicht zu Wasser gelassen, dafür aber geweiht.

Auch Kurioses fand sich auf dem großen Maisfeld, etwa Knochen aus Gummi. Die gab es anstelle von Gummibärchen am Stand des Neanderland-Museums, zu dem auch ein kleines Mittelalterdorf mit Zelten und altertümlich gekleideten Mitarbeitern gehörte. Lagerfeuerromantik verbreiteten die Pfadfinder gleich an mehreren Feuerstellen. Erlebnispädagogik gab's am acht Meter hohen Kletterturm von Hoch3 aus Jüchen. Stolz präsentierte der elfjährige Phil Jansen seine Borussia-Fan-Seifenkiste, mit der er nächstes Jahr im Juni in Liedberg das Rennen gewinnen will.

Um sich bei der Vielfalt an Angeboten und Attraktion einen Überblick zu verschaffen, nutzten schwindelfreie Besucher die 15 Meter hohe Aussichtsplattform, von der man bei gutem Wetter sogar die Spitzen des Kölner Doms sehen können soll. Und sozusagen als orange-grüner Faden zog sich durch das gesamte Familienfest der "Tigerenten-Club on Tour" mit einer Rallye durchs Gelände, einer Mitmach-Show und orange-grünen T-Shirts, an denen die mehr als 800 Ehrenamtler aus den Kreis zu erkennen waren, die das Fest möglich machten. Denn sie waren die Hauptstützen der vom Rhein-Kreis, der Gemeinde Jüchen, der Stiftung Schloss Dyck und Sponsoren ermöglichten Großveranstaltung.

(NGZ)
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