Grevenbroich 80-Euro-Waldi macht bei City-Trödel mit

Grevenbroich · Walter "Waldi" Lehnertz aus dem TV-Format "Bares für Rares" kommt zum Stadttrödelmarkt nach Grevenbroich. Schon jetzt gibt der Antiquitätenhändler Tipps, wie Hobby-Trödler bei der Schnäppchenjagd fette Beute machen.

 Als das Markenzeichen von Walter Lehnertz gelten in der ZDF-Show Erstgebote von 80 Euro für höherwertige Objekte. Seither wird er "80-Euro-Waldi" genannt.

Als das Markenzeichen von Walter Lehnertz gelten in der ZDF-Show Erstgebote von 80 Euro für höherwertige Objekte. Seither wird er "80-Euro-Waldi" genannt.

Foto: ZDF

Liegen geklöppelte Spitzendecken auf dem Jugendstilbuffet neben barocke Porzellanfiguren und geschwungenen Keramikschalen im Art Decor, dann ist das kein Blick ins Museum. Sondern dann ist Trödelmarkt. Zur vierten Ausgabe dieses Formats in der Innenstadt gibt es einen prominenten Gast: den aus dem TV-Format berühmten "80-Euro-Waldi".

Jenseits der Kamera heißt der Mann Walter Lehnertz, ist gelernter Pferdewirt und entdeckte nach einem Bandscheibenvorfall seine Liebe für den Antiquitätenhandel. "Als Händler bin ich immer für meine Kunden unterwegs", sagt der schlagfertige Eifler. Grevenbroich gehört mit zum Einzugsgebiet, hier hat er bereits vor Jahren ein Karussell gekauft. "Will ich etwas kaufen, muss ich es vorher selbst in die Hand genommen haben." In den virtuellen Welten geht das nicht, "auf einem Foto sieht ja alles gut aus. Aber in echt?" Ist er unterwegs, hebt er bevorzugt Schätze, die einmalig sind. "Ich bin ein Freak und suche Unikate." Was quasi von der Stange kommt, verlockt ihn nicht. Auch mit seriell gefertigen Produktionen weiß er wenig anzufangen. Also ist eine wesentliche Voraussetzung, mit Muße über einen Trödelmarkt zu ziehen. "Wer alles wahrnehmen will, muss sich Zeit nehmen - zu viel Seltenes und Skurriles" verbirgt sich zunächst unentdeckt. Und dann gehört es natürlich dazu, über den Preis zu verhandeln. "Das ist dann wie bei einer Auktion - gibt es bloß einen Interessenten, steht der Preis schnell fest", sind es mehrere Leute, wird es oft spannend. Wobei Fairness für den Antiquitätenhändler oberstes Gebot ist. Entdeckt er im Trödel Dinge, deren tatsächlicher Wert dem bisherigen Besitzer offensichtlich nicht klar ist, würde er nie jemanden übervorteilen und übers Ohr hauen.

"Wenn du als Händler bestehen willst, musst du fair sein. Grundsätzlich," betont Lehnertz. Wohn-Nostalgie mit antikem Charme, Nippes und feine Stehrümchen, sich mit derlei alten Schätzen einzurichten, ist längst wieder salonfähig. "Alle Flohmarktler müssten uns ein Denkmal setzen", sagt er über das längst berühmt gewordene Fernsehformat und seine Sogwirkung auf jedermann.

Sein Tipp lautet außerdem, jetzt in Antiquitäten zu investieren. "So günstig, wie man im Moment Antiquitäten kaufen kann, wird es nicht mehr lange bleiben", prognostiziert er. Und macht damit Reklame für das Sommer-Event demnächst in der Grevenbroicher Innenstadt. In der Zeit von 11 bis 17 Uhr verwandelt sich beim 4. City-Trödelmarkt im August der Bereich zwischen Marktplatz, Breite Straße und der Erft-Promenade an der Karl-Oberbach-Straße in so etwas wie einen überdimensionierten Basar.

"Das Verbot von Neuware unterscheidet diesen Trödelmarkt von zahlreichen anderen kommerziellen Veranstaltungen gleicher Art", heißt es seitens des Veranstalters. Mittendrin und nicht nur dabei will Walter "Waldi" Lehnertz auf der Suche nach wunderbaren Fundstücken mitmischen.

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