Grevenbroich A540-Brücke: Wieder Steinwürfe auf Auto

Grevenbroich · Schon wieder wurden Steine auf ein Auto geworfen. Erneut hat es die Windschutzscheibe eines Cabriolets getroffen. Die Insassen des offenen Wagens kamen mit dem Schrecken davon. Die Kriminalpolizei ist eingeschaltet worden.

 Detlev Bley vor der Windschutzscheibe des Cabriolets, in das ein tennisballgroßer Stein prallte.

Detlev Bley vor der Windschutzscheibe des Cabriolets, in das ein tennisballgroßer Stein prallte.

Foto: Lothar Berns

Die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages genießen und mit offenem Verdeck noch eine Runde um die Stadt drehen. Das war der Plan einer 54 Jahre alten Grevenbroicherin, die am späten Montagnachmittag ihre Tochter zu einer Fahrt im Cabriolet einlud. Wenig später standen die beiden Frauen mit kreidebleichem Gesicht auf dem Standstreifen der Autobahn 540. Sie waren soeben mit dem Schrecken einer Attacke von Steinewerfern entkommen.

Die beiden Frauen waren gegen 17.30 Uhr mit ihrem Dreier-BMW in Richtung Jüchen unterwegs. In Höhe der Autobahnbrücke, die von Elsen ins Elsbachtal führt, prasselten plötzlich mehrere Steine auf die Fahrbahn, die wie Geschosse vom Asphalt abfederten und auf die Motorhaube und in die Windschutzscheibe des Wagens prallten. Obwohl die 54-Jährige "einen Mordsschrecken" bekam, gelang es der Grevenbroicherin, ihr Fahrzeug unter Kontrolle zu halten und es auf den Standstreifen zu lenken. "Zum Glück wurde nur das Auto beschädigt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die beiden getroffen worden wären", sagt Detlev Bley, der den Fall gegenüber unserer Redaktion schilderte.

Wer die Steine geworfen hat, ist völlig unklar. "Kurz bevor ich angehalten habe, konnte ich im Rückspiegel sehen, wie zwei dunkel gekleidete Personen auf der Brücke flüchteten", sagt die Autofahrerin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Ob es sich um Kinder, Jugendliche oder Erwachsene gehandelt hat, kann sie nicht sagen. Die für den Autobahnabschnitt zuständige Düsseldorfer Polizei hat nach dem Vorfall die Ermittlungen aufgenommen. "Bislang können wir aber noch kein Ergebnis vorlegen", sagte gestern ein Sprecher der Behörde auf Anfrage.

Es war nicht der erste Fall im Stadtgebiet, zuletzt hatte es im Mai ebenfalls einen Cabriofahrer getroffen. Der 65-Jährige hatte mit seinem Mercedes die Landstraße 116 befahren, als ein Stein von einer Brücke heruntergeworfen wurde. Er schlug in die Windschutzscheibe ein und hinterließ ein Loch von der Größe eines Tennisballs. Kurz vor dem Einschlag hatte der Autofahrer mehrere Kinder auf der Brücke gesehen. Bereits im Februar und April 2014 hatten Kinder von Überführungen an der Landstraße 116 mit Steinen auf fahrende Autos geworfen. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Gefasst werden konnte bislang keiner der Täter. "Ohne konkrete Hinweise aus der Bevölkerung ist die Ermittlung sehr schwierig", sagt Hartmut Batz. Sprecher der Polizeibehörde im Rhein-Kreis. Er warnt vor solch gefährlichen Aktionen, die ohne weiteres zu einem tödlichen Unfall führen können - etwa wenn die Insassen eines Autos getroffen würden oder der Fahrer das Lenkrad so verreißt, dass er gegen eine Leitplanke prallt.

(NGZ)
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