Grevenbroich Absetzer quert bald die Autobahn

Grevenbroich · Großgerät fährt ins Restloch. Zuschauer sind am 22. April willkommen.

 Der Absetzer 742 geht auf Wanderschaft.

Der Absetzer 742 geht auf Wanderschaft.

Foto: RWE

Im Tagebau Garz-weiler wird es am Sonntag, 22. April, spannend: In der Zeit von 13 bis 16 Uhr rollt ein Absetzer über den neuen Abschnitt der Autobahn 44, der noch nicht für den Verkehr freigegeben ist. Das Ziel des 2400 Tonnen schweren Kolosses aus Stahl: das zehn Quadratkilometer große östliche Restloch bei Jüchen, das ausgekohlt ist und bis Mitte der 2020er Jahre verfüllt werden soll. Das Spektakel am 22. April können Besucher von einem eigens eingerichteten Bereich auf der neuen Autobahn verfolgen, Hinweisschilder sollen den Weg zeigen.

Der Absetzer mit der Nummer 742 soll komplett aus dem westlichen Bereich des Tagebaus abgezogen werden und bei der Verfüllung des Restlochs helfen. Dort werden dann insgesamt drei Absetzer Sand, Kies und Löss verteilen. RWE Power forciert damit die Rekultivierung südlich von Jüchen. In den vergangenen Jahren lag der Fokus insbesondere auf der Aufschüttung der 200 Meter hohen und mindestens 600 Meter breiten Trasse für den neuen Autobahnabschnitt, der ab Sommer 2018 auch als Ersatz für die dann gesperrte Autobahn 61 dienen soll.

Konkret überqueren wird das 1977 in Betrieb genommene Großgerät die Autobahn wenige Kilometer südlich des künftigen Autobahnkreuzes Holz. "Damit der Asphalt unter dem Gewicht keinen Schaden nimmt, werden Raupen und Radlader die Autobahn auf rund 50 Metern Breite mit einer Kiesschicht abdecken", sagt Transportleiter Jaroslaw Pyrcik. Darüber hinaus verteile sich das Gewicht des 50 Meter hohen Stahlriesen auf mehrere Hundert Quadratmeter große Raupenketten. Dadurch sollen keinerlei Schäden zu befürchten sein.

Der Absetzer verfügt über einen 80 Meter langen Abwurfausleger und "reist" mit einer geringen Geschwindigkeit: Er kann etwa 500 Meter pro Stunde zurücklegen. Gegen 15 Uhr soll er sich genau auf der Autobahn befinden. Besucher können den Kreuzungspunkt etwa über die Autobahn-Anschlussstelle Wanlo (A 61) oder über die Grubenrandstraße (aus Richtung Bedburg oder der A 46) erreichen; der genaue Weg soll ausgeschildert werden.

Damit der Absetzer in dem Areal südlich von Jüchen arbeiten kann, sind in den vergangenen Monaten kilometerlange Förderwege neu verlegt worden. Darüber hinaus wurde im Tagebau ein komplett neuer Verschiebekopf installiert, von dem aus die Versorgung mit Aufschütt-Material gesteuert werden kann. Das Investitionsvolumen liegt laut RWE Power bei rund 15 Millionen Euro.

(cka)
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