Grevenbroich AfD-Duo bejubelt Wahlausgang

Grevenbroich · Dirk Kranefuß und Christof Rausch bleiben in ihren Wahlkreisen unter zehn Prozent.

 An zentralen Punkten hatte die AfD im Rhein-Kreis intensiv plakatiert. In Kaarst wurden zahlreiche Plakate beschädigt.

An zentralen Punkten hatte die AfD im Rhein-Kreis intensiv plakatiert. In Kaarst wurden zahlreiche Plakate beschädigt.

Foto: ki-

Dirk Kranefuß, AfD-Kandidat im Wahlkreis 108, verfolgte sein persönliches Abschneiden (er kam auf 8,6 Prozent und war in Dormagen mit 9,1 Prozent am erfolgreichsten von den vier Kommunen) und das seiner Partei im Wahllokal in Neuss-Gnadental, wo er selbst eingesetzt war. "Mein Abschneiden ist ok", sagt er. Im bürgerlich geprägten Gnadentaler Wahllokal bekam er 19 Stimmen, die AfD fünf Prozent. Den Einzug der AfD mit über 13 Prozent kommentierte er zwiegespalten: "Denn Deutschland steht vor vier Hundejahren und den schlimmsten Jahren der Nachkriegszeit", sagt der 72-Jährige, "weil sich nichts Wesentliches ändern wird, CDU und SPD sind zerstritten und Linke, Grüne und FDP werden eine desolate Oppositionsarbeit bieten". Kranefuß glaubt nicht an "Jamaika": "Die SPD wird noch umfallen", ist er überzeugt. Auch werde Angela Merkel als Bundeskanzlerin nicht die volle Wahlperiode durchhalten, "sondern von den eigenen Leuten demontiert". Die Zielsetzung der AfD sei es, so der Kandidat im Wahlkreis Neuss, Dormagen, Rommerskirchen und Grevenbroich, "unser Ergebnis in vier Jahren zu verbessern."

Christof Rausch, der AfD-Kandidat für den Wahlkreis 110, entschuldigte sich wegen Krankheit, kommentierte das Abschneiden seiner Partei aber per E-Mail: "Also ich sage super! Als drittstärkste Kraft werden wir, wie Gauland sagte, die Regierung jagen!" Er sieht seine Partei bestätigt: "Mein Tipp für die AfD im Bund war 14 Prozent. Es ist ein guter Tag für Deutschland, in dem endlich wieder Politik gemacht wird", schreibt er. In seiner Heimatstadt Kaarst kam Rausch auf rund sieben Prozent der Stimmen, ebenso im Wahlkreis 110. "Unsere und meine Aufgabe in Kaarst und im Rhein-Kreis ist es weiterhin, ordentliche Bürger-Politik zu machen und die AfD weiter dem Bürger vorzustellen als das, was sie ist: eine Partei, die den Rechtsstaat stärkt", so Rausch weiter. "Ich freue mich sehr, dass CDU und SPD so herbe Verluste einstecken mussten. Ein 'Weiter so' ist nicht mehr möglich."

(NGZ)
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