Grevenbroich Afrika-Kunstsammler aus ganz NRW treffen sich am Schloss Hülchrath

Grevenbroich · In Deutschland gibt es hunderte Afrika-Märkte. Trotzdem ist der Markt in Hülchrath, der gestern wieder Sammler aus der ganzen Region anzog, einzigartig. "Denn hier sind auch Kunsthändler vertreten, die seltene und alte Originalwerke aus Afrika verkaufen", sagt Hans Wende.

Der Designer hat sich in den vergangenen Jahren auf afrikanische Kunst spezialisiert, vertreibt sie - und organisiert seit zwölf Jahren die Afrika-Märkte gemeinsam mit Leo Hermida am Schloss Hülchrath. Er teilt die Leidenschaft von Wende und sorgte jetzt wieder für afrikanisches Ambiente rund um das Schloss im Hülchrather Ortskern.

Wenn der Markt mit rund 25 Ausstellern diesmal auch ein bisschen kleiner ausfiel als 2015, kamen diesmal wieder viele Freunde der afrikanischen Kunst und Kultur in den Ort. Die einen hielten Ausschau nach Souvenirs, Körben und Deko-Artikeln, während andere ganz gezielt die neun Stände im sogenannten Galerien-Zelt ansteuerten. Unter den Ausstellern: Hans Wende. Er bot dort unter anderem Masken und Skulpturen an, die sich durch ihre besondere Geometrie auszeichnen und fast alle aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammen. "Damals galt diese Form der Kunst als ,entartet'", erklärt der Spezialist, der schon als Kind Fossilien gesammelt und später seine Leidenschaft für afrikanische Werke entdeckt hat.

Aus seiner Sicht könne die Kunst auch einen Beitrag gegen Rassismus leisten, denn über sie könnten Vorurteile abgebaut und sich Menschen näherkommen. "In Afrika gibt es rund 140 Völker, die bis heute Kunstwerke schnitzen. Fast alle haben ihren eigenen Stil", erklärt der Düsseldorfer, was ihn und viele andere Sammler so reizt. Vergleichbare, öffentliche Märkte gebe es nur in Brüssel oder Paris - und das ziehe entsprechend viele Menschen nach Hülchrath - "wenn die Gruppe der Sammler von afrikanischer Kunst auch relativ klein ist", ergänzt Hans Wende.

Der Organisator will mit den Afrika-Märkten am Schloss Hülchrath trotzdem ein breites Publikum ansprechen. Das ist auch dieses Jahr gelungen: Viele Besucher probierten afrikanische Handwerks-Techniken aus, kauften Deko-Artikel wie Körbe oder Skulpturen und hörten sich Trommel-Musik an, die auf dem Kontinent der schier unendlichen Weiten und der malerischen Natur häufig gespielt wird.

(cka)
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