Grevenbroich Aleris: XXL-Staubsauger für bessere Luft

Grevenbroich · Mit neuen Filteranlagen und geändertem Produktionsprozess will der Aluminium-Recycler Aleris im Industriegebiet Ost bis zum kommenden Jahr seine Staub-Emissionen deutlich verringern – eine 1,6-Millionen-Euro-Investition.

 Die Firma Aleris Recycling an der Aluminiumstraße investiert 1,6 Millionen Euro , um ihre Staub-Emissionen zu reduzieren. Für Salzschlacke wurde bereits eine neue Halle eingerichtet, 2014 werden neue Filteranlagen beschafft.

Die Firma Aleris Recycling an der Aluminiumstraße investiert 1,6 Millionen Euro , um ihre Staub-Emissionen zu reduzieren. Für Salzschlacke wurde bereits eine neue Halle eingerichtet, 2014 werden neue Filteranlagen beschafft.

Foto: L. Berns

Mit neuen Filteranlagen und geändertem Produktionsprozess will der Aluminium-Recycler Aleris im Industriegebiet Ost bis zum kommenden Jahr seine Staub-Emissionen deutlich verringern — eine 1,6-Millionen-Euro-Investition.

Sauger der besonderen Art will die Firma Aleris einsetzen, um damit kräftig Staub einzusammeln. Der Aluminium-Recycler schafft im kommenden Jahr eine neue Filtertechnik an — als Teil eines 1,6-Millionen-Euro-Programms, mit denen Emissionen eingedämmt werden sollen. Die Arbeiten dazu haben bereits begonnen. "Wir wollen die diffusen Emissionen auf ein Minimum reduzieren", erklärt Dr. Ralf Luce, Direktor für Produktion und Technik in Europa. "Damit möchten wir auch die mögliche Gefahr einer Geruchsbelästigung verringern", so Luce. Seit Jahren beschweren sich Nachbarn des Industriegebietes Ost über Gestank und auch über Qualmwolken.

Das Problem, dass das Unternehmen nun angeht: Staub. Aleris schmilzt im Jahr aus Recycling-Material rund 130 000 Tonnen Aluminium. "Ein Nebenprodukt beim Schmelzprozess sind Salzschlacken, die wiederverwertet werden", erläutert Werksleiter Derk te Heesen. Die heißen Schlacken werden durch Umschichten gekühlt, dadurch und bei der Lagerung wird Staub frei und steigt auf. Diese Emissionen sollen nun in zwei Schritten minimiert werden. "Wir sind zurzeit dabei, unsere Fertigungsabläufe zu ändern", erklärt te Heesen. "Wir trennen die Schlacke vom Produktionsprozess und lagern sie in einer Halle, die wir dafür eingerichtet haben." Auf diese Weise werde beispielsweise verhindert, dass Fahrzeuge, die bei der Produktion eingesetzt werden, den Schlacken-Staub aufwirbeln.

Dabei soll es aber nicht bleiben, für 2014 steht der kostenträchtigere Teil der Investition an — für neue Filtertechnik. "Die geplanten Filter erfassen nach dem Prinzip eines Staubsaugers den Staub in der Halle und sammeln ihn", so der Werksleiter. Das Material werde dann wiederverwendet. "Wir sind dafür in der Konzeptphase und haben Angebote angefordert." Ende kommenden Jahres soll der Einbau der Filter abgeschlossen sein. Zu Gerüchen können die Emissionen laut Aleris dann führen, wenn der Schlackenstaub mit feuchter Luft in Kontakt komme. Luce betont, dass eine Gesundheitsgefahr durch den Staub nicht bestehe, "regelmäßig werden Arbeitsplatzmessungen vorgenommen. Und jede Beschwerde über Emission wird einzeln geprüft", auch die Bezirksregierung sei beteiligt. Zudem sei Aleris längst nicht für jede Geruchsemission aus dem Industriegebiet Ost verantwortlich. Das habe auch das Gutachten, das die Unternehmen Hydro, Aleris und Erftcarbon gemeinsam in Auftrag gegeben hatten, gezeigt.

Seit Jahren kritisiert die Interessengemeinschaft Lebensqualität in Grevenbroich (IGL) Aleris. "Wir wundern uns sehr, dass jetzt doch investiert wird. ,Aleris hat seit Jahren behauptet: Wir sind es nicht'", sagt IGL-Sprecher Claus Schäfer. "Wir werden die Entwicklung weiter kritisch beobachten."

Die Filteranlagen sind aber nicht die erste Investition von Aleris zur Emissionsverringerung. "Wir haben die Abzugshauben an den Schmelzöfen verbessert, um Gerüche zu reduzieren, erklärt te Heesen.

(NGZ)
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