Grevenbroich Alte Feuerwache mehr für Events nutzen

Grevenbroich · Die Verwaltung hat das Konzept für die Alte Feuerwache in Grevenbroich fortgeschrieben. Künftig soll dort auch getanzt werden dürfen.

 Die Alte Feuerwache in Grevenbroich.

Die Alte Feuerwache in Grevenbroich.

Foto: Berns Lothar

Die Alte Feuerwache an der Schlossstraße soll ein Zentrum für noch mehr junge Leute werden. Auf Antrag der CDU hat die Verwaltung das Konzept für das Jugendinformations-, Beratungs- und Begegnungszentrum fortgeschrieben und um den Aspekt "Nutzung des vorhandenen Veranstaltungssaals" erweitert. Heute Abend werden die Pläne dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt.

 Stadtjugendpfleger Christian Abels (l.) und Dezernent Michael Heesch.

Stadtjugendpfleger Christian Abels (l.) und Dezernent Michael Heesch.

Foto: Berns Lothar

"Das Thema ,Halle' wurde bislang immer etwas stiefmütterlich behandelt", sagt Jugenddezernent Michael Heesch. "Bis auf die Jugendkunstschule, die dort regelmäßig ihr Programm anbietet, wird der Saal kaum genutzt - das wollen wir ändern." Geht es nach dem Wunsch der Verwaltung, soll der Raum künftig voll in die jugendfachliche Arbeit der Alten Feuerwache integrierte werden, als Ergänzung des bestehenden Angebots, dessen Slogan lautet: "Alles unter einem Dach".

Konkret: Die Alte Feuerwache versteht sich als soziokulturelles Zentrum für junge Menschen in Grevenbroich, also kein Jugendzentrum oder Jugendberufshilfezentrum im bekannten Sinn, sondern Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, in enger Anbindung an Schule, Jugendhilfe, Arbeitsverwaltung und weiteren Partnern. Unter einem Dach werden dort Jugendberatung, Hilfen zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen wie Berufsorientierungs- und Berufshilfeprojekte, Unterstützung für junge Menschen im Strafverfahren, Drogen-, Sexual- und Schwangerenkonfliktberatung, aber auch Hilfen durch Schulsozialarbeit nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz angeboten. Über den Offenen Treff besteht darüber hinaus die Möglichkeit zur zwanglosen Begegnung, und auch der Jugendrat, die gewählte Vertretung aller jungen Menschen in Grevenbroich, hat seinen Sitz in dem Gebäude mit den markanten rot-weißen Fensterläden. "Mit der Alten Feuerwache haben wir ein Netzwerk unterschiedlicher Einrichtungen und Projekte aufgebaut - in einem Gebäude, das genau zu diesem Zweck geschaffen wurde", sagt Michael Heesch. "Das ist schon etwas Besonderes."

 Verschenkte Möglichkeit: Der Saal der Alten Feuerwache wird bislang kaum genutzt. Das soll sich jetzt ändern.

Verschenkte Möglichkeit: Der Saal der Alten Feuerwache wird bislang kaum genutzt. Das soll sich jetzt ändern.

Foto: Lothar Berns

Der Saal soll nun Angebote in weiteren Themenfeldern ermöglichen: Kunst und Kultur, Event und Erlebnis, Feiern und Musik, Ferien und Freizeiten. "Die Möglichkeit unterschiedlicher pädagogischer Aktivitäten können entweder die in der Alten Feuerwache bereits tätigen Einrichtungen, aber auch weitere im Stadtgebiet aktive Träger der Jugendhilfe nutzen", erklärt Stadtjugendpfleger Christian Abels. "Außerdem wollen wir einen Verein mit circa 20 jungen Menschen als eine Art Ehrenamtlerpool gründen, der Veranstaltungen mit auf den Weg bringt und hilft, Spendengelder zu generieren." Für das Haushaltsjahr 2017 und die Folgejahre soll das Produkt "Jugendschutz und Freizeitmaßnahmen" von 450 auf 8000 Euro aufgestockt werden. "Wir brauchen kein zusätzliches Personal, aber ohne Grundfinanzierung geht nichts", sagt Michael Heesch. "Mit dem erweiterten Konzept wollen wir neue Zielgruppen ansprechen - auch Flüchtlingskinder, damit Integration tatsächlich dort stattfinden kann, wo Kinder und Jugendliche zusammenkommen. Und ich bin auch der Überzeugung: Was wir heute an finanziellen Mitteln in die Prävention stecken, benötigen wir später nicht für die Repression ausgeben. Das Geld wäre gut angelegt."

(NGZ)
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