Grevenbroich Altenheimleiter fördert Karriere im Pflegeberuf

Grevenbroich · Carsten Körner vom Alloheim Grevenbroich beklagt den fehlenden Nachwuchs im Pflegesektor. Und deswegen berät er jetzt auch Externe über Aufstiegsmöglichkeiten in Pflegeberufen.

 Die Auszubildenden Vanessa Brand und Patrick Scharnberg mit Heimleiter Carsten Körner im "Bernardus-Heim".

Die Auszubildenden Vanessa Brand und Patrick Scharnberg mit Heimleiter Carsten Körner im "Bernardus-Heim".

Foto: Lothar Berns

Altenpfleger müssen viel und hart arbeiten und verdienen wenig Geld: Dieses gängige (Vor)-Urteil ist ebenso bekannt wie der überall beklagte Pflegenotstand, weil den Heimen das Fachpersonal fehlt. Carsten Körner, der Leiter des Grevenbroicher Alloheims "Bernardus", ist angetreten, seinen Beitrag gegen den Pflegenotstand zu leisten: Er bietet auch allen Interessierten, vor allem Externen individuelle Karriereberatungen zu Pflegeberufen an. Damit möchte er den Berufsnachwuchs fördern. Denn der 47-Jährige ist seit 21 Jahren in unterschiedlichen Positionen im Pflegebereich tätig und bildet aus. Im Grevenbroicher "Bernardus-Heim" hat er sogenannte Karrieregespräche für die Auszubildenden eingeführt, damit sie sich frühzeitig in ihrem Berufsfeld orientierten und weiterentwickeln können.

Für Auszubildende seien Pflege-Einrichtungen zurzeit durchaus ein Sprungbrett in anspruchsvolle, gesellschaftlich wichtige und vor allem krisensichere Berufe mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und Perspektiven, betont Körner. "Pflegekräfte stehen hoch im Kurs und werden angesichts der prognostizierten demografischen Entwicklung auch langfristig gebraucht", ist er sicher. Und das gelte gleichermaßen für examinierte Pflegefachkräfte, Hauswirtschafter, Ergotherapeuten, auch Köche oder Kaufleute im Gesundheitswesen, listet Körner auf, der sein Berufsleben als Krankenpfleger und Fachkrankenpfleger begonnen hatte. Für ihn folgte dann ein Studium zum Diplom-Pflegemanager und später ein Abschluss im Healthcaremanagement. Körner hat bereits Krankenhäuser, Rehakliniken und weitere Seniorenheime geleitet.

Mit seinem Engagement möchte er vor allem jungen Menschen und Unentschlossenen bei der Weichenstellung helfen. Er sagt: "Ich weiß ja auch aus eigener Erfahrung, wie oft man gerade nach der Ausbildung und dem anstehendem Einstieg in das Berufsleben Entscheidungen treffen muß, die weitreichende Folgen haben. Hier jemanden mit Erfahrung an der Seite zu haben, mit dem man sich austauschen kann - das hätte ich mir damals auch gewünscht."

Gestern Nachmittag gab es im Bernardus-Heim Karrieregespräche für die Auszubildenden Vanessa Brand und Patrick Scharnberg, die beide zu Ende ihres zweiten Lehrjahres stehen. Laut Körner haben die beiden 21- und 23-jährigen Grevenbroicher gute Chancen, nach ihrer Ausbildung übernommen zu werden. Im Haus, aber auch in der Alloheim-Gruppe gebe es eigentlich immer Vakanzen. In dem Grevenbroicher Haus leben 60 Bewohner. Zum Personal gehören 60 Mitarbeiter, davon sind 40 in der Pflege tätig. Acht Auszubildende kommen aktuell hinzu.

Und Körner freut sich, dass er am Montag bereits mit zwei externen Interessenten Karrieregespräche führen wird. Alleine durch Mund-zu-Mund-Propaganda in den Schulen und durch die Mitarbeiter habe sich sein Angebot bereits herumgesprochen. Was für Grevenbroich jetzt eine Neuheit ist, hatte Körner bereits vor etlichen Jahren als Leiter eines Altenheimes an der Ostsee praktiziert: "Damals habe ich 30 Karriereberatungen durchgeführt, viele sind im Beruf geblieben und etwas geworden", sagt er.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort