Grevenbroich Anatol-Kunstwerke werden umgesiedelt

Grevenbroich · Stadtverwaltung sucht neue Standorte für die beiden Plastiken "Junge mit Rad" und "Eisenthron"

 In luftiger Höhe zugewachsen und kaum mehr zu sehen - ein Grund dafür, dass die Anatol-Skulptur "Junge mit Rad" umgesiedelt werden soll.

In luftiger Höhe zugewachsen und kaum mehr zu sehen - ein Grund dafür, dass die Anatol-Skulptur "Junge mit Rad" umgesiedelt werden soll.

Foto: L. Berns

Alles grünt, alles blüht, und mittendrin verschönern kunstvolle Objekte das Areal: Anlässlich der Landesgartenschau wurden 1994/95 prachtvolle Gärten angelegt. Glanzlichter des begehbaren Gesamtkunstwerks waren etwa zehn Skulpturen. Zwei davon hat Bildhauer Anatol geschaffen. Beide sollen nun umgesetzt werden. Diese Idee wird im nächsten Kultur- und VHS-Ausschuss am kommenden Dienstag debattiert. Nicht der Zahn der Zeit nagte an "Junge mit Rad" und "Eisenstuhl". "Beide sind dort, wo sie bislang stehen, einfach schlecht zu sehen", bestätigt Fachbereichsleiter Kultur Stefan Pelzer-Florack das, was viele Flaneure über die Nicht-Sichtbarkeit der Kunstwerke sagen: Platziert in unmittelbarer Nähe zum bläulichen Schneckenhaus sind sie inzwischen quasi eins mit der Natur geworden. Nur, wer weiß, wo sie stehen, erkennt sie inmitten des Grüns.

Bei einem Vor-Ort-Termin im Januar 2017 mit dem inzwischen 86-jährigen Künstler, der bürgerlich Karl-Heinz Herzfeld heißt und einst Meisterschüler in der Akademie-Klasse des legendären Joseph Beuys war, sowie Mitgliedern des Arbeitskreises Kunst wurde beschlossen: Beide Skulpturen brauchen einen neuen Platz, an dem sie besser zur Geltung kommen. Erörtert haben die Beteiligten verschiedene Ideen mit dem Resultat: Zwischen Museum und Ostwall gibt es an einer Anliegerstraße eine Art grünes Dreieck, auf dem beide Skulpturen nicht bloß platziert werden können, sondern sie auch genug Luft haben, um zu wirken.

Weil aber der Umzug der Werke "finanzierbar sein muss", wie Stefan Pelzer-Florack sagt, also möglichst wenig Kosten entstehen dürfen, musste auch für diese pekuniäre Frage eine Lösung gefunden werden. Bei einer weiteren Zusammenkunft besagten Arbeitskreises Ende April wurden Geldgeber gefunden. Der Steinbildhauer Robert Beerscht kommt für die Reinigung von "Junge mit Rad" auf. Für die neue Heckenbepflanzung konnte ein privater Sponsor gefunden werden. Die statische Prüfung soll ebenfalls als Sponsoringleistung erfolgen. Und die Verlagerung beider Skulpturen kann im Rahmen des Leistungsverzeichnisses der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich vom zuständigen Fachamt, also dem Grünflächenamt, beauftragt werden, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss.

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