Grevenbroich Anja steckt im Elephants-Maskottchen

Grevenbroich · Anja Kirschbaum (43) schlüpft regelmäßig in die Rolle von Ben Zino - und liebt ihr Ehrenamt als Basketball-Maskottchen.

 Gestatten, Ben Zino: Der plüschige Elefant hat sogar etwas, das nicht mal Benjamin Blümchen hatte - einen Basketballverein.

Gestatten, Ben Zino: Der plüschige Elefant hat sogar etwas, das nicht mal Benjamin Blümchen hatte - einen Basketballverein.

Foto: Anja Kirschbaum

Sie ist 1,63 Meter groß und zierlich - und sie verkörpert seit ziemlich genau einem Jahr regelmäßig einen Elefanten: Anja Kirschbaum kam durch ihren jüngsten Sohn Dirk zu den "Elephants". Der 13 Jahre alte Basketballer spielt dort in der U-16-Mannschaft. Und als der alte "Ben Zino" aus beruflichen Gründen das plüschige grüne Elefantenkostüm an den Nagel hängen musste, ließ sich Anja Kirschbaum überreden, in die Rolle des Maskottchens zu schlüpfen.

Bereut hat sie diese Entscheidung nie. Allerdings hat sie es nicht immer leicht in ihrer Kostümierung. "Viele zücken ihre Fotohandys, und die Kinder gehen ganz locker mit mir um", sagt die 43-Jährige. Brenzlig werde es mitunter, wenn Jugendliche in Gruppenstärke auftreten: Dann rücke man ihr schon mal ganz schön eng aufs Elefantenfell. So bedrängt, hat Anja Kirschbaum Angst zu stürzen und sich zu verletzten. Aber der Spaß überwiegt eindeutig. "Die Erwachsenen finden es witzig, und ich mache es gern."

Ben Zino wagt sich stets auch zu den Fans der gegnerischen Mannschaft. Ärger hat das Maskottchen dort noch nie bekommen. Ben Zino schweigt meistens, obwohl durchaus Fragen gestellt werden: "Ich schüttele aber schon mal den Elefantenkopf, was so viel wie Ja oder Nein bedeutet", erzählt die zweifache Mutter. In dem Kostüm sei es sehr warm. Die 43-Jährige gerate daher bei jedem Spiel mächtig ins Schwitzen. Die Konsequenz: "Das Kostüm kommt nach jedem Einsatz in die Reinigung, den Kopf lasse ich auslüften." Apropos Elefantenkopf: Die Ben Zino-Darstellerin guckt unter dem Plüschrüssel hervor, und unter dem Elefantenkopf trägt sie einen Helm, um bei Stürzen vor Verletzungen geschützt zu sein. Damit ihr die "Elefanten-Haut" eng anliegt - ihr Vorgänger war größer und kräftiger - hat sie das Kostüm mit Gürteln gestrafft.

Ihre Söhne Dirk (13) und Jan (16) unterstützen sie beim ungewöhnlichen Ehrenamt. "Meine Jungs finden das toll", sagt Anja Kirschbaum, die selbst sehr sportlich ist. "Ich habe früher Leichtathletik gemacht, bin geritten und geschwommen, außerdem habe ich Kampfsport betrieben", sagt die Krankenschwester. Ob von den Kampfsport-Kenntnissen noch etwas haften geblieben sei? Anja Kirschbaum lacht: "Ich bekomme meine Kinder immer noch auf den Boden der Tatsachen, obwohl sie bereits 1,80 und 1,96 Meter groß sind."

Ihre Mutter genießt ihre Auftritte während der Spiele wegen der besonderen Atmosphäre. Am Samstag hat sie ihren nächsten Einsatz im "Elephants Dome" in Gustorf. Aus beruflichen Gründen kann sie jedoch nicht bei allen Spielen dabei sein. Dann merkt Anja Kirschbaum, wie ungern andere in ihr Kostüm schlüpfen: "Es wird rumgefragt, wer es machen möchte, wenn ich verhindert bin, aber es meldet sich dann kaum jemand." Verstehen kann sie diese Zurückhaltung nicht.

(barni)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort